Buchholz-Rosengarten/Buxtehude. Am neunten Spieltag der 1. Bundesliga waren die Handball-HL Buchholz 08-Rosengarten im Abstiegskampf gegen den BSV Sachsen Zwickau gefordert und unterlagen in der Halle Neuplanitz mit 25:24. Auch den BSV-Handballerinnen war kein Glück beschieden. Sie haben das erste Bundesliga-Spiel nach der WM-Pause erwartungsgemäß verloren. Titelanwärter und Spitzenreiter SG BBM Bietigheim kam am Mittwoch in der Halle Nord zu einem ungefährdeten Sieg mit 27:21 (15:8). Es war für den BSV die erste Heim-Niederlage der Saison.
Die Begegnung der Luchse gegen Zwickau war durch viele technische Fehler beider Mannschaften gekennzeichnet, aber den Ausschlag für den knappen Erfolg der Zwickauerinnen müssen die Luchse bei sich selbst suchen, denn die Spielerinnen der HL Buchholz 08-Rosengarten vergaben vier Strafwürfe und scheiterten bei etlichen Kontern an der glänzend aufgelegten Torhüterin Nele Kurzke.
Beide Teams hatten gestern nicht ihren besten Tag, aber insgesamt spielte der BSV Sachsen Zwickau den gefälligeren Handball und kam auch im Positionsspiel zu einigen schönen Toren. Den Luchsen hat die WM-Pause nicht gut getan, denn bis auf Sarah Lamp mit acht Toren konnte keine der etablierten Spielerinnen ihr Potential abrufen. Dass es dennoch ein so enges Ergebnis wurde, ist einzig der Kampfkraft und der guten Abwehrleistung geschuldet, Ein möglicher Big-Point wurde durch eigene Unzulänglichkeiten vergeben und die zwei Punkte durch die überragende Torhüterin Nele Kurzke für den BSV festgehalten.
„Wenn man auswärts nur 25 Tore kassiert, dann spricht das für eine gute Abwehrleistung und man sollte das Spiel eigentlich für sich entscheiden, aber was wir im Angriff heute liegen gelassen haben, macht mich doch ein wenig sprachlos. Wir hatten nicht unseren besten Tag, aber bei etwas mehr Konzentration wäre in Zwickau mehr möglich gewesen. Diese bittere Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben, aber jetzt müssen wir den Blick nach vorn richten und uns einfach besser präsentieren“, hadert Dubravko Prelcec, Trainer der Luchse.
Bietigheim ist als Spitzenreiter der Tabelle der große Favorit auf die Deutsche Meisterschaft, hatte bis dato alle Bundesligaspiele im Schnitt mit 34:21 gewonnen und reiste in Buxtehude mit zehn WM-Teilnehmerinnen an. Zum Vergleich: Der BSV stellte mit Kathi Filter und Lisa Antl zwei WM-Fahrerinnen. Trainer Dirk Leun und seine Mannschaft hatten sich vorgenommen, den großen Favoriten nach Möglichkeit zu ärgern. Das gelang aber nur zeitweise.
Die besten Phasen hatte der BSV jeweils zu Beginn beider Halbzeiten. So hielt die Mannschaft von Trainer Dirk Leun die Partie zunächst ausgeglichen, nach neun Minuten stand es 5:5. Dann allerdings bleib der BSV über zwölf Minuten ohne eigenes Tor, Bietigheim enteilte in dieser Phase auf 14:5. Daran änderten zunächst auch zwei Auszeiten von Trainer Dirk Leun wenig. Erst Isabelle Dölle beendete die Durststrecke mit einem verwandelten Siebenmeter, dann traf Charlotte Kähr noch zwei Mal vor der Halbzeit, so dass es mit 8:15 in die Kabinen ging.
Die Buxtehuderinnen steigerten in der zweiten Halbzeit zwar ihre Wurfquote, ließen aber weiterhin beste Chancen aus. In Zahlen: Der BSV hatte 24 Fehlwürfe, Bietigheim nur 15. Dazu Dirk Leun nach dem Spiel: „Wir haben im Angriff nicht gut gespielt und zudem schlecht geworfen“. Sein Fazit: „Das müssen wir im schweren Derby gegen die Handball-Luchse am Sonntag besser machen. Da haben wir noch einiges vorzubereiten.“
Der BSV-Trainer zeigte sich nach dem Spiel mit seiner Abwehr nach der Umstellung auf die offensive 5:1 Variante sehr zufrieden. „Nur 27 Gegentore gegen Bietigheim – das macht mich als Trainer schon ein bisschen stolz.“ Seine Spielerinnen hatten in der 2. Halbzeit Bietigheim immer wieder zu Abspielfehlern gezwungen. Annika Lott gewann dabei als vorgezogene Verteidigerin einige Bälle. „Nicht alle Absprachen haben funktioniert, aber für das erste Mal hat Anni das gut gemacht.“