Buxtehude. Die DHB-Mädels haben bei der U17-Europameisterschaft in Serbien Geschichte geschrieben. Zum ersten Mal nach 2001 hat eine weibliche Jugend-Nationalmannschaft des Deutschen Handball-Bunds wieder eine EM-Medaille sicher. Am Freitagabend setzte sich das U17-Team von Maik Nowak und Zuzana Porvaznikova im Halbfinale von Michalovce souverän mit 27:21 (13:10) gegen Frankreich durch und kämpft am Sonntag um Gold gegen Norwegen. Anwurf ist um 17.30 Uhr, der Livestream ist unter www.dhb.de/u17live zu sehen.
Großen Anteil am Finaleinzug hatte Rückraumspielerin Aimée von Pereira vom Buxtehuder SV. Die 17-Jährige erzielte sechs Treffer und erhöhte ihr EM-Torkonto auf nun 38 Treffer. Von Pereira war erst in der vergangenen Spielzeit vom MTV Herzhorn zum BSV gewechselt und gewann auf Anhieb als jüngste Spielerin im Kader die deutsche A-Jugendmeisterschaft. Auch im DM-Finale war sie schon mit elf Treffern erfolgreichste Werferin und maßgeblich am Titelgewinn beteiligt.
„Alle Zahnräder haben heute ineinander gegriffen, das war ein Zusammenspiel von Mannschaftsleistung und Charakter“, lobte Nowak. Porvaznikova lobte vor allem die „vorbildliche Deckung und die Emotionalität“, und meinte: „Gratulation ans Team, das weiter ungeschlagen ist - und danke an alle Zu Hause, die uns die Daumen gedrückt haben und uns gratuliert haben. Wir haben diese Energie und Kraft gespürt und wollen am Sonntag alles zurückgeben.“
Finalgegner Norwegen hatte das erste Halbfinale mit 26:21 (14:13) gegen Ungarn gewonnen. Weil die Norwegerinnen im bisherigen Turnierverlauf schon zwei Niederlagen kassierten, ist die deutsche U17-Nationalmannschaft vor dem Finaltag die einzige noch ungeschlagene Mannschaft. Außer einem Hauptrunden-Remis gegen Ungarn stehen nach dem Halbfinal-Triumph fünf Siege.
Nach Bronze im Jahr 1999 (unter anderem mit späteren A-Nationalspielerinnen wie Anja Althaus, Maren Baumbach oder Nadine Krause) und Silber zwei Jahre später wird es definitiv die dritte EM-Medaille der Geschichte für eine weibliche Jugend-Mannschaft aus Deutschland geben.