Hausbruch-Neugraben. Nach einer intensiven Vorbereitungszeit für die German Open Championships der World Irish Dance Association (W.I.D.A.) ist am zweiten November-Wochenende im bayerischen Bad Windsheim die harte Probenarbeit von Anna Krüger und ihren Schützlingen von der HNT Irish Dance Academy und ihrer Partnergruppe „Diekdanzers Altes Land“ belohnt worden. Das ehrgeizige Ziel, mit mindestens einem der vier in den traditionellen Ceili-Tänzen antretenden Teams der Startgemeinschaft noch einen Rang weiter nach vorn zu rücken als im Vorjahr, konnte – insbesondere dank der engagierten Unterstützung von Coach Jenny Paatz – nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen werden.
Bei der Deutschen Meisterschaft 2017 in Moers war die beste Wertung zwar trotz merklicher Nervosität und kleineren Unsicherheiten schon ein dritter Platz gewesen, jedoch ohne Entfaltung des vollen Potenzials. Genau ein Jahr später präsentierten sich die Kinder und jungen Erwachsenen aus Hamburg und Niedersachsen nun als noch enger zusammengewachsene Gemeinschaft routinierter und selbstsicher vor den Wertungsrichtern sowie der Konkurrenz im KCC Kongresscenter.
Sie demonstrierten die hohe Qualität des Kaders. Dieses Mal glückte alles fast fehlerfrei und die aus jeweils acht Tänzerinnen und Tänzern zu verschiedenen Altersklassen zusammengestellten Teams überzeugten durch die deutlich gesteigerte technische Ausführung der Schritte sowie perfektionierte Synchronität.
In der Kategorie der Unter-Elfjährigen gingen gleich zwei der begehrten Trophäen an die Norddeutschen. Das A-Team mit den jüngsten Gruppentänzerinnen des Kaders wurde verdient Vierter und das B-Team zeigte bis auf einen Patzer die wohl beste Leistung dieser Sektion und wurde mit nur einem Punkt Rückstand neuer deutscher Vizemeister.
Das A-Team der Unter-16jährigen ertanzte den sechsten Rang und das B-Team schnappte sich den Vizetitel – zur großen Überraschung und Freude der gesamten Mannschaft und der Trainerinnen. Aufgrund des konstant hohen Niveaus in dieser Altersklasse hatten sie dieses Ergebnis nicht erwartet. Punktgleich mit dem Siegerteam verpassten sie den obersten Podestplatz aufgrund eines zu Gunsten des Gegners wertenden Reglements sogar nur denkbar knapp. Viel Zeit, darüber nachzudenken, blieb nicht, denn nach einem raschen Kostümwechsel folgte das Debüt in der Kategorie „Figure-Dance (all ages)“, in der dreizehn Tänzerinnen und ein Tänzer der Startgemeinschaft erstmals antraten. Die anspruchsvolle dreieinhalb minütige Choreographie zu einem Mix aus traditioneller und moderner irischer Musik war von Krüger eigens für diese Deutsche Meisterschaft entwickelt worden, nach der ersten WM-Teilnahme im April, wo sich Formationen aus der ganzen Welt miteinander in dieser Königsdisziplin des Wettkampfsports maßen.
Bis zur letzten Minute wurde noch in der von der 43-köpfigen Reisegruppe angemieteten Unterkunft im benachbarten Schullandheim geübt. Und dieser Einsatz zahlte sich aus. Am Ende gab es auch in dieser Kategorie mit nur geringem Punkteabstand hinter dem deutlich älteren Siegerteam eine silberne Trophäe und begeisterten Applaus. Rund 350 Aktive im Alter von vier bis 60 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet, Großbritannien, Russland, Ungarn, den Niederlanden, der Ukraine und der Schweiz nahmen am internationalen Wettbewerb teil. Außer den Teamerfolgen sammelten die 23 Tänzerinnen und Tänzer der HNT-Startgemeinschaft auch in den Solodisziplinen fleißig gute Platzierungen: 14-mal Platz eins, 18-mal Platz zwei und 17 dritte Plätze sowie insgesamt 19 Pokale.
Ylva Mumm (6 Jahre; Platz 1) und Emilie Root (7; 2) setzten sich außerdem bei der Jump23-Competition der jüngsten Neulinge durch und führten auch hier die Erfolgsserie der Startgemeinschaft fort.