Solingen/Buchholz. Paukenschlag bei den Formationstänzern: Die sieggewohnten acht Paare des vielfachen Weltmeister-Teams vom Grün-Gold-Club Bremen, das erst vor wenigen Wochen in Shenzen (China) einen weiteren WM-Titel gewonnen hatten, haben zum Auftakt der neuen Bundesliga-Saison das erstemal seit dem Jahr 2012 eine Niederlage im Rahmen eines Bundesliga-Turniers erlitten. In Solingen mussten sich die Schützlinge von Trainer Roberto Albanese mit dem zweiten Rang gegen den Dauerrivalen TSZ Velbert erlitten. Dass die Bremer Formationstänzer ein Ligaturnier verlieren, gab es zuletzt am 11. Februar 2012. Da gewann das Team Aachen/Düsseldorf vor dem Grün-Gold-Club Bremen.
Allerdings fiel das Ergebnis sehr knapp aus: Vier der sieben Wertungsrichter sahen die Velberter Paare auf dem ersten Platz und drei die favorisierten Bremer. Und auch im Kampf um den begehrten dritten Platz war die Entscheidung knapp und für die Wertungsrichter alles andere als leicht. Vier Wertungsrichter sahen das Buchholzer Blau-Weiss-Team auf dem dritten Rang vor der TSG Bremerhaven und drei Juroren gaben die Wertung "3" an die TSG-Paare. Da blieb für das Team der FG Tanzsportzentrum Aachen/Boston-Club Düsseldorf mit sieben Fünfen nur der fünte Platz. So wurde gewertet:
1. 1. TSZ Velbert A 1 2 1 2 1 1 2
2. Grün-Gold-Club Bremen A 2 1 2 1 2 2 1
3. Blau-Weiss Buchholz A 3 4 3 4 4 3 3
4. TSG Bremerhaven A 4 3 4 3 3 4 4
5. FG Tanzsportzentrum Aachen/Boston-Club Düsseldorf A 5 5 5 5 5 5 5
Das Team von Blau-Weiss Buchholz hat die Trainingszeit der vergangenen Wochen gut genutzt und betrieb in Solingen ein weiteres „Feintuning“ an der schwierigen Choreographie „Rhythm – lives in you“, mit der die Mannschaft von Franziska Becker, Christopher Voigt und Nick Dieckmann erst zum zweiten Mal in ein Turnier startete.
Rückblick: Nach der Deutschen Meisterschaft im November vergangenen Jahres haderten die Buchholzer ein wenig mit der Punktevergabe, da der Abstand zu den beiden führenden Teams doch größer ausgefallen war als die vor allem tänzerisch gezeigte Leistung der Buchholzer Mannschaft. Die Konzentration auf das Duell der beiden vorn platzierten Teams aus Bremen und Velbert ließ das Blau-Weiss Team gefühlt etwas im Regen stehen auf Platz drei. „Es ist natürlich eine schwierige Situation, wenn die beiden Teams vor uns sich duellieren, wen soll man da angreifen?“ fragte sich Trainerin Franziska Becker. Also voller Fokus auf die eigene Leistung als Marschroute im Training und Turnier.
Nun die erste Standortbestimmung in Solingen. Die Vorrunde der acht Mannschaften bestätigte die Ergebnisse der Deutschen Meisterschaft. Beide Ludwigsburger Teams sowie die Backnanger Mannschaft konnten sich nicht für die Finalrunde qualifizieren. Die Blau-Weissen begeisterten in der Vorrunde mit hoher Qualität, leisteten sich aber unnötige Individualfehler, die im Finale abgestellt werden sollten. Im Finale dann steigerte sich das Team und startete in einen sehr guten Durchgang, der leider ab der Hälfte mit einigen Patzern den Gesamteindruck schmälerte.
Das Team des 1. TSZ Velbert nutzte den Heimvorteil und tanzte mit großer Leidenschaft auf Angriff und konnte damit den Grün-Gold Club Bremen, dessen Paare etwas verhaltener tanzten, in einer knappen Entscheidung bezwingen. Buchholz hingegen verteidigte trotz Fehlern seinen dritten Rang gegenüber der Mannschaft aus Bremerhaven mit der Wertung 3 3 3 3 4 4 4.
Trainerin Franziska Becker sieht ihr Team zwischen Gut und Böse: „Natürlich ist unsere gesamte Arbeit in der choreographisch und tänzerischen Entwicklung extrem vorwärts gerichtet - und das wird auch von vielen erkannt. Wir dürfen uns aber nicht in der hochwertigen Detailarbeit verlieren. Ein Fehler allein wird vielleicht verziehen, aber bei mehr als zwei wird das dann auch bestraft. In den nächsten Turnieren wird es für uns darum gehen, unsere eigene Entwicklung weiter voran zu treiben, aber im Gesamtpaket klar zu bleiben“, so das Fazit von Trainerin Franziska Becker.
Da kommt das Heimturnier in 14 Tagen in der NordHeideHalle in Buchholz gerade recht und die Buchholzer Zuschauer könnten ihr Team dazu beflügeln, mehr Selbstbewusstsein an den Tag zu legen und hartnäckig zu bleiben beim Angriff nach vorn.