Fischbek. Die Oberliga-Handballer des TV Fischbek (TVF) verloren am vergangenen Samstag ihr Spiel gegen DHK Flensborg mit 20:36 (11:16). Zwei Tage zuvor holten sie im Nachholspiel gegen die SG WIFT Neumünster durch das 25:25-Unentschieden einen Punkt. Es war ein furioser Auftakt gegen Flensborg. Die Mannschaft von Fischbeks Trainer Marius Kabuse war vollkommen auf das eigene Spiel konzentriert und die Gäste waren mit dem falschen Bein gestartet. Der TVF war schnell und sicher im Angriff und hatte mit Azeez Oyewusi wieder einen Fels im eigenen Tor, der absolut nichts anbrennen ließ.
So kam es, dass die Fischbeker nach noch nicht einmal drei Minuten mit 3:0 in Führung lagen. Erst dann erzielte Flensborgs Neuverpflichtung Alexander von Eitzen, der aus der zweiten Bundesliga gekommen war, den ersten Treffer für die Gäste. „Da ist Flensborg langsam ins Spiel gekommen“, sagt Kabuse. „Allerdings nicht so, dass das Spiel gekippt ist.“ So hielt sich der TVF seinen Gegner noch etwas auf Distanz. Unter anderem durch eine kuriose Szene nach acht gespielten Minuten. Oyewusi hatte wieder mal einen Ball pariert und warf zum Tempogegenstoß einen langen Pass auf den gestarteten Marek Struß. Der versuchte, den Ball in der Luft zu fangen, wurde jedoch von Flensborgs Torhüter Björn Vogeler-Schribrath aus der Luft gerissen. Keiner von beiden war noch an den Ball gekommen. Trotzdem landete der Ball im Netz der Gäste und Oyewusi erzielte somit seinen ersten Saisontreffer. Nach einer kurzen Beratung gaben die Unparteiischen Vogeler-Schribrath für das Foul die direkte rote Karte.
Flensborg kam immer besser ins Spiel, wogegen der TVF jedoch seinen Faden verlor. „Wir wissen auch um die einzelnen Spieler, wie stark die sind“, so Kabuse. „Wenn die ins Rollen kommen und man ihnen die Möglichkeiten gibt, dass die dann einfach durchmarschieren“. Und genau das zeigten die Gäste auch und legten sich bis zum Ende der ersten Halbzeit schon mal mit fünf Toren ein kleines Polster zu. Auch nach dem Wiederanpfiff war der Fokus der Fischbeker noch nicht auf das eigene Spiel gerichtet.
„Wir haben uns in der Pause eine ganz klare Struktur vorgenommen, die wir dann aber überhaupt nicht umgesetzt haben“. So machten sie im Angriff zu viele Fehler, die die Gäste mit ihrem Tempospiel eiskalt bestraften. Erst nachdem Kabuse in der 42. Minute eine Auszeit nahm, fand sein Team wieder in die Spur zurück. Da stand es jedoch bereits 12:24 und der TVF konnte nur noch Schlimmeres verhindern.
Zwei Tage zuvor hatte sich der TVF noch einen Krimi im Nachholspiel gegen die SG WIFT Neumünster geleistet und am Ende ganz bitter noch einen Punkt abgeben müssen. Fast das ganze Spiel über hatten sie knapp gegen Neumünster zurückgelegen. Knapp 20 Sekunden vor Schluss hatte Peter Misiak die Fischbeker das erste Mal mit 25:24 in Führung gebracht. Doch mit dem Schlusspfiff hatten die Gäste noch einen Siebenmeter zugesprochen bekommen, den Lars Bente auch verwandeln konnte und somit auf den letzten Drücker für eine Punkteteilung sorgte.
Fischbek bleibt weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz und die Luft zu den rettenden Plätzen wird langsam dünner. Und der nächste Gegner ist auch keine leichte Hürde. Denn am kommenden Sonntag heißt es Gas geben bei der Bundesliga-Reserve der SG Flensburg/Handewitt. Für Kabuse heißt es immer noch ganz klar: „Weitermachen, weitermachen, weitermachen“.
Tore für den TVF: Marek Struß (5), Aleksej Kiselev (4/1), Vito Clemens, Tim Latendorf (je 3), Tim Kappel, Jan Niclas Kessler (je 2) und Soeren Siemens (1)