Buchholz. Ein Lastenrad hat sie schon mal Probe gefahren, Mountainbike, Renn- und Stadtrad gehören zu ihren liebsten Fortbewegungsmitteln. Keine Frage - Ilona Scheller ist vom Fahrradvirus befallen. „Ich bin schon als Kind mit meiner Oma durch die Heide geradelt“, sagt die heute 48-Jährige, die als Vermögensberaterin bei der Sparkasse Harburg-Buxtehude arbeitet. Als sie von Regionaldirektor Cord Köster angesprochen wurde, ob sie ein Team fürs Stadtradeln auf die Beine stellen würde, traf ihr Chef auf offene Ohren. „16 Kolleginnen und Kollegen sind schon dabei“, freut sich Scheller, die gemeinsam mit Jan-Peter Reichardt das Team „Wir.Radeln.Sparkasse“ leitet. Sie hofft, dass ihre Mitstreiter entdecken, dass man viele Dinge per Fahrrad erledigen kann. Und verspricht sich eine gewisse Vorbildfunktion. „Möglicherweise steigt ja der eine Kollege oder die andere Kollegin vom Auto aufs Fahrrad um.“ Und entlastet die Buchholzer Straßen damit auch etwas vom Autoverkehr.
Zu siebt treten die „Quadriga-Radler“ zum Stadtradeln an. „Wir sind zum ersten Mal dabei“, sagt Team-Kapitänen Nicole Krumbholz, „und wir sind ein sehr sportliches Kollegium.“ Deshalb sollte es eigentlich eine Team-Challenge beim Stadtlauf geben. Da der coronabedingt nicht stattfinden kann, ist die Truppe aufs Rad umgestiegen. Wenn das Wetter mitspielt, fahren Teammitglieder mit dem Fahrrad zur Arbeit. Einige machen dabei ordentlich Strecke, radeln von Maschen und Bendestorf nach Buchholz in die Innungsstraße. Pandemiebedingt sind zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Home Office. Aber auch dort ist das Fahrrad für manchen das Verkehrsmittel der Wahl. „Viele Kolleginnen und Kollegen erledigen ihre Einkäufe mit dem Rad“, weiß Krumbholz. Im nächsten Jahr will die Quadriga Steuerberatungsgesellschaft wieder beim Stadtradeln dabei sein, möglichst mit einem noch größerem Team. Krumbholz: „Mal sehen, wo uns das noch hinführt.“
Das weiß Maret König von Brands Fashion ganz genau - „zu mehr Teilnehmern“. Das Team „Brands:Social.Green.Cyclists“ macht zum zweiten Mal beim Stadtradeln mit. In diesem Jahr mit 19 Stadtradlern, fünf mehr als noch 2019. „Wir haben unser Gruppe auch für Externe geöffnet“, erklärt Team-Kapitän Alexander Prang. Deshalb treten diesmal auch Ehepartner und Geschwister mit in die Pedale und sammeln Kilometer für die Mannschaft. Das trifft insbesondere auf Kaptain Prang zu. Der Seppenser hat, als er seinen Job bei Brands Fashion antrat, sein Auto verkauft und ist komplett auf Fahrrad - genauer: Mountain Bike - umgestiegen. Und pendelt seitdem bei Wind und Wetter zur Arbeit ins Gewerbegebiet Vanser Heide II. Sein Arbeitgeber fördert den Umstieg aufs Rad. „Unsere Firma hat extra einen Fahrradunterstand gebaut um uns zu motivieren, mehr Rad zu fahren“, erläutert König. Sie ist sich deshalb sicher: „Im nächsten Jahr sind wir beim Stadtradeln wieder dabei.“ Es dürfte niemanden überraschen, wenn dann noch mehr Pedalisten für „Brands:Social.Green.Cyclists“ aufs Fahrrad stiegen.
Stadtradeln 2020
Drei Wochen lang - und noch bis zum Sonnabend, 27. Juni, geht es darum, per Rad möglichst viele Kilometer für den Umweltschutz zu sammeln. Teilnehmen können alle Bürgerinnen und Bürger, die in Buchholz wohnen, arbeiten, einem Verein angehören oder zur Schule gehen. Auch wer während des Aktionszeitraums im Urlaub ist, muss aufs Stadtradeln nicht verzichten. Denn wo die Radkilometer zurückgelegt werden, ist nicht relevant. „Klimaschutz endet an keiner Stadt- oder gar Landesgrenze“, heißt es in den Spielregeln auf www.stadtradeln.de. Anders formuliert: Jeder mit dem Rad zurückgelegte Weg - ob zur Arbeit, zur Schule, Einkaufsfahrten und jede Fahrradtour in Buchholz oder anderswo - füllt das Kilometerkonto. Anmeldungen unter www.stadtradeln.de/home.