Harburg. Gut einen Monat ist sie nun im Amt: Antonia Marmon (31), Harburgs neue Citymanagerin. Und zwar im neuen Verein „Harburg Marketing“, der aus der Fusion der beiden Vereine „channel hamburg“ und „Citymanagement Harburg“ entstanden ist. Sie tritt die Nachfolge von Melanie-Gitte Lansmann an, die nach Lüneburg ins dortige Stadtmarketing gewechselt ist. besser-im-blick traf die neue Citymanagerin für ein Gespräch.
Antonia Marmon hat lange Zeit in Hamburg als Eventmanagerin gearbeitet und kennt sich somit in einem wichtigen Bereich aus, den sowohl channel als auch Citymanagement erfolgreich nach vorne gebracht haben: Nacht der Lichter, Verkaufsoffene Sonntage mit Programm und Sommer im Park sind mittlerweile etablierte Events im Harburger Veranstaltungskalender.
Geboren in den USA in Kalifornien, kam Marmon mit sechs Jahren nach Deutschland, wo sich ihre Eltern auch kennengelernt haben. „Mein Vater war im Marine Corps. Als er dort ausschied, wollte er wieder zurück in die USA. Meine Mutter aber wollte hierbleiben, weil sie auch aus Hamburg stammt.“ Und so ist sie oft in North Dakota, wo der andere Teil ihrer Familie jetzt lebt.
In Harburg fühlt sich Antonia Marmon wohl. „Ich bin hier sehr herzlich von allen begrüßt worden“, berichtet sie. „Vom Team mit einem riesigen Blumenstrauß und auch vom Vorstand.“ Schon im Dezember war sie hier vor Ort anzutreffen. „Die erste Woche im Dezember wurde ich förmlich überrannt. Ich habe sämtliche Harburger Akteure und Vereinsmitglieder angeschrieben und angeboten, mich persönlich vorzustellen. Die Resonanz ist wirklich groß - deshalb bin ich jetzt auch bis März ausgebucht.“
Derweil erkundet sie zusammen mit ihrer Projekleiterin, Louisa Knipschild, die Umgegend um die Harburg Info in der Hölertwiete. „Ich gehe mit Louisa jeden Mittag auf Futtersuche und wir schauen immer, dass wir unterschiedliche Gastronomien kennenlernen“, erzählt Antonia Marmon lachend. „Ich schnacke mit den Inhabern und stelle mich vor.“ Und auch in den anderen Geschäften schaut sie vorbei. „Die Menschen treffen und schauen, was ist hier überhaupt.“ Beispielsweise war sie auch im Laden der Hobbygruppe Süderelbe. „Die Kreativität und das Angebot, das den Harburgern hier geboten wird, finde ich richtig klasse. Es wäre sehr schade, wenn es diesen Laden nicht mehr gäbe.“
„Natürlich braucht es für den neuen Verein auch eine neue Struktur und Ziele“, sagt Antonia Marmon. „Ich möchte aber nichts grundlegend ändern, sondern vielmehr an die Erfolge von Gitte anknüpfen.“ Mit ihrer Vorgängerin besteht weiterhin ein enger Kontakt. „Deshalb werden alle Projekte, die sie angestoßen hat, fortgeführt. Und ansonsten müssen wir als neuer Verein mit altem-neuen Vorstand Ziele definieren.“ Ein Projekt ist schon angeschoben: „Wir entwickeln aktuell eine Harburg-Website für Genießen, Shopping und Tourismus in Harburg.“
Eine weitere Aufgabe könnte das Zusammenwachsen der beiden Quartiere Innenstadt und Binnenhafen sein. Schließlich ist der vereinte Verein nun für beide zuständig. „Als Geschäftsführerin des neuen Vereins ist die Zusammengehörigkeit beider Quartiere meine Ausgangslage.“ Trotzdem sieht Antonia Marmon die Herausforderungen: „Natürlich sehe ich die Trennung – Die B73 und die Schienen sind ja da.“ Ein Schritt zum Zusammenwachsen wäre da in ihren Augen ein neues Wording für das eine große Quartier, wenn immer von zwei Quartieren besprochen wird, dann verankert sich diese Trennung weiter in den Köpfen der Harburger.
Die Weiterentwicklung von Projekten sei auch immer eine Frage des Inputs und auch der Finanzen, stellt Marmon fest. „Und in diesem Jahr natürlich auch eine Frage der Coronalage.“ Aber: Weiterentwicklung müsse es immer geben. „Stehenbleiben kann sich niemand erlauben. Entweder muss man Bestehendes weiterentwickeln oder auch neue Formate schaffen.“
Ein bei den Harburgerinnen und Harburgern beliebtes Projekt wird im Februar wiedereröffnet: Der Pop-Up-Store der Harburg Info im Phoenix Center. Und im April steht dann der nächste Verkaufsoffene Sonntag mit dem Thema Inklusion und Integration an.