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Corona | Hilferuf: Veranstaltungstechnik-Unternehmen schreiben offenen Brief an Handelskammer und den Senat wegen finanzieller Schieflage

| Niels Kreller | Wirtschaft
Die Hamburger Veranstaltungstechniker haben sich in einem offenen Brief an die Hamburger Handelskammer und den Senat gewandt um eine finanzielle Schieflage aufgrund von Absagen durch die Corona-Pandemie zu bekämpfen. | Foto: ein
Die Hamburger Veranstaltungstechniker haben sich in einem offenen Brief an die Hamburger Handelskammer und den Senat gewandt um eine finanzielle Schieflage aufgrund von Absagen durch die Corona-Pandemie zu bekämpfen. | Foto: ein

Harburg/Hamburg. Am Montag veröffentlichte besser-im-blick den Gastbeitrag des selbstständigen Veranstaltungstechnikers Borhen Azzouz von Sub-Events aus dem Harburger Binnenhafen über die massiven finanziellen Probleme der Branche durch Absagen aufgrund der Corona-Pandemie und über notwendige Hilfen. „Olaf, wir zählen auf Dich!“ schrieb Azzouz dort für die ganze Branche ebenso wie für viele Klein- und Mittelständler sowie deren Angestellte aus anderen Branchen (der Gastbeitrag ist hier zu lesen: Corona: Kaltgetränk oder Hysterieauslöser? Die Lage aus Sicht eines selbstständigen Eventtechnikers) an Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) in der Hoffnung auf schnelle, unbürokratische und nachhaltige Hilfen.

Den Beitrag haben die großen Hamburger Veranstaltungstechnikunternehmen zum Anlass genommen sich zusammenzufinden und auf dieser Grundlage am gestrigen Dienstag, 17. März 2020, einen offenen Brief an den Präses der Handelskammer Hamburg, André Mücke, sowie an Bürgermeister Peter Tschentscher, Finanzsenator Andreas Dressel und den Bundestagsabgeordneten Metin Hakverdi (alle drei SPD) zu schreiben. Wir veröffentlichen hier den offenen Brief:

Betreff: Corona-Hilfen

Sehr geehrter Präses Mücke,

Sie vertreten auch die Interessen der untenstehenden Hamburger Unternehmen aus dem Bereich der Veranstaltungstechnik gegenüber Politik und Verwaltung. Auf Grund der aktuell besonderen Situation in Zusammenhang mit der Corona-Krise bitten wir Sie sich für uns stark zu machen.
Die Branche Veranstaltungstechnik ist in der Corona Krise vergleichbar mit der Speerspitze der deutschen Wirtschaft

Wir waren durch das staatliche Verbot von Veranstaltungen als einer der Ersten zu 100 % betroffen. Innerhalb einer Woche wurden bundesweit alle Aufträge storniert, d.h. ab Anfang März = 0 % Einnahmen. Maßnahmen gegen Corona sind richtig - kommen aber für uns einem Berufsverbot gleich. Das ist ein einmaliger Vorgang, den wir alle so noch nicht erlebt haben! Bis Ende Juni sind somit 100% aller Aufträge und Anfragen storniert, bis jetzt…denn ein Ende ist derzeit nicht absehbar. Im Gegenzug laufen die Kosten zu 100 Prozent weiter. Gleichzeitig stellen Kunden ihre Zahlungen ein, um die eigene Existenz zu sichern. Wir stehen vor einer ungewissen Zukunft, da wir ohne Einnahmen nur wenige Wochen durchhalten werden. Hilfe vom Staat muss kommen - und nicht nur durch Kredite.

In einer Pressekonferenz mit Olaf Scholz und Peter Altmaier wurden nahezu unendliche Hilfen in Aussicht gestellt; diese Hilfen klingen riesig. Steuern sollen gestundet werden, Vorauszahlungen können herabgesetzt werden und Vollstreckungsmaßnahmen werden ausgesetzt. Wir müssen es nur beantragen.

Die Eventbranche ist in einer schlechten Situation. Wir haben den Winter hinter uns, der in vielen Bereichen Nebensaison ist. Große Rücklagen hat jetzt keiner mehr und dann kommt Covid-19. Das Problem ist, dass uns nichts geschenkt wird. Wir müssen die Steuern weiterhin bezahlen, nur halt später. Und die toll klingenden Hilfskredite müssen wir auch vollumfänglich zurückbezahlen – aus Umsätzen, die wir in dieser Saison nicht mehr generieren können. Das Geschäftsjahr 2020 ist für uns im Grunde abgeschlossen, das ist nicht Staatshilfe, sondern Tod auf Raten.

Unser Appell an die Bundesregierung: Die Hilfskredite müssen zinsfrei und mit mindestens 50% subventioniert werden, die Kreditraten müssen steuerlich geltend gemacht werden können, Vergabeverfahren müssen deutlich erleichtert und beschleunigt werden und wir brauchen massive Steuererleichterungen.

Wir sind unverschuldet in diese Krise geraten. Unserem Finanzminister, dem „alten“ Hamburger, sagen wir Hamburger Unternehmen aus der Veranstaltungstechnik:

„Olaf, wir zählen auf Dich!“

Unterzeichner:
• Borhen Azzouz, SUB-Event e.K.
• Sebastian Koch, BRACE Productions GbR
• Henrik Endres, LCe Light - Control eventtechnik GmbH
• Christian Kostiuk, GAHRENS + BATTERMANN GmbH & Co. KG
• Markus Möhlman, AV-Connect Gmb
• Thomas Höper, Höper Eventtechnik GmbH
• Jan Grohmann-Falke, Groh PA Veranstaltungstechnik e.K
• Wolfgang Frahm, Nordlite Gmb
• Dr. Christoph Weger, Production Recource Group AG
• Tobias Lange, PM Group GmbH
• Henning Heidmann, Media in Motion e.K
• Benjamin Schlömerkämper, Eventtechnik Nord e.K
• Stephan Schlüter , vision tools rental and distributions gmbh
• Boris Bollinger, Bocatec Sales and Rent GmbH & Co. K
• Dipl.Ing.(FH) Sebastian Heise, Laser Imagineering GmbH

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