Harburg. 14 Orte, 30 Veranstaltungen, vier Wochen: Das ist kurz und knapp die 2. SuedLese, die vom 21. März bis 13. April 2017 Harburg zu einem Lesezentrum macht. Zur SuedLese kommen neben Stars wie Wladimir Kaminer oder der aus Atze Schröders TV-Show bekannte Murat alias Fatih Çevikkollu mit seinem mittlerweile 5. Soloprogramm „Emfatih“ auch viele Harburger Lokalmatadoren.
Heiko Langanke von der Initiative SuedKultur freut sich auf die 2. Ausgabe: „Letztes Jahr hatten wir einfach mal einen Schwerpunkt setzen wollen, um der Literatur in Süderelbe eine angemessene Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Und das hat richtig Schwung und Inhalt bekommen.“ So sind es vor allem die lokale Literaten, die bei der SuedLese glänzen können. Ob es der als Arzt tätige Lyriker Volker Maaßen ist, der in der Kulturwerkstatt „Lyrik auf Rezept“ verschreibt (25. März) und in der Poeten-Szene durchaus Bekanntheitsgrad genießt. Oder die Krimi-Autorin Birgit Storm, die ebenso in Harburg lebt aber durch Thüringen-Krimis sich einen Namen machte (27.3., Restaurant Rönneburger Park). „Es ist faszinierend, wie viele Literaten mit durchaus beeindruckenden Werken direkt in unserer Nachbarschaft leben und arbeiten und nun endlich auch zur Kenntnis genommen werden“, so Langanke.
Die Lesung mit Star-Autor Wladimir Kaminer, der durch „Russendisko“ in den 90er Jahren bundesweit bekannt wurde und am 4. April in der Bücherhalle Harburg sein aktuelles Buch „Meine Mutter, ihre Katze und der Staubsauger“ liest, ist bis auf wenige Restkarten bereits ausverkauft. Fatih Çevikkollu wird mit seinem Kabarettprogramm „Emfatih“ am 1. April im Audimax der Technischen Universität Hamburg-Harburg zu Gast sein.
Wenn es nach Heiko Langanke geht, dann kann die SuedLese ein jährliches Event im Harburger Kulturkalender werden und dort einen festen Platz neben dem Kulturtag und der MusicNight einnehmen. Aber – und auch das ist die regelmäßige Realität der Initiative SuedKultur, so Langanke –gebe es auch immer Schwierigkeiten. „Dieses Jahr war die Finanzierung sehr schwer“, berichtet Langanke. „Und dabei war es toll, dass die Stiftung Nachbarschaft der Saga/GWG wie aber auch einige lokale Anzeigenkunden dieses Vorhaben letztlich ermöglichten.“
Es brauche einfach eine andere Wertschätzung solcher kultureller Aktionen, die viele Kreative und Kreativorte miteinander verbänden, findet Langanke. „Denn letztlich sind sowohl Kulturtag, MusicNight als auch SuedLese immer ein kulturelles Bekenntnis zu Harburg!“