Harburger SPD widmet sich der digitalen Zukunft
Harburg. Neben Jubel für Martin Schulz hat die Harburger SPD doch noch den Atem, sich um die Politik vor Ort zu kümmern. Und so fand am Dienstagabend im Stellwerk das 13. Harburger Gespräch statt. Thema war dieses Mal „Hamburg 2030 - Zukunftsentwicklungen in der wachsenden Metropole“. Dazu hatte Moderator Holger Lange gleich vier Referenten eingeladen: Prof. Tilo Böhmann vom Fachbereich Informatik der Universität Hamburg, den Vorstandssprecher der Hamburger Volksbank Dr. Reiner Brüggestrat, den Trendforscher Prof. Peter Wippermann von der Folkwang Universität der Künste in Essen und Susanne Metz, Leiterin des Amtes für Landesplanung und Stadtentwicklung in Hamburg.
Die Veranstaltung sollte, so der SPD-Kreisvorsitzende Frank Richter, der Auftakt für die Harburger SPD sein, ein Jahr in der Partei und mit Bürgern zu entwickeln, wie sich Hamburg und auch Harburg in den nächsten 15 Jahren entwickeln. Bevor aber die rund 30 Gäste zu Wort kamen, dauerte es noch ganze zwei Stunden. In denen ging es hauptsächlich um den Trend der „Digitalisierung“, der sich, wie Holger Lange anmerkte, durch viele Themen ziehe.
Einig waren sich die vier Referenten darin, dass die Digitalisierung die Gesellschaft der Zukunft nachhaltig beeinflussen werde. Ob Wohnen, Arbeit, Freizeit – jeder Bereich werde sich verändern. Auch darin, dass es dabei nötig sei, die Menschen mitzunehmen, stimmten alle überein. Optimistisch blickte dabei Informatiker Til Böhmann in die Zukunft. „Die Digitalisierung ist nicht so kompliziert, wie es scheint“, beruhigte er. Es gehöre aber zur Aufklärung, über Technik Bescheid zu wissen. Peter Wippermann sah die Gefahr einer Polarisierung der Gesellschaft in diejenigen, die mitgehen und die, die blockieren. Ein Scheitern als Möglichkeit hatte Reiner Brüggestrat im Sortiment seiner sechs Szenarien. Dann habe man statt der Grauen Panther die Analogen im Bundestag. Seine Lieblingsvision nannte er „Ingenieursnation mit Herzchen“ – wobei das Herzchen für das unbedingte Grundeinkommen stehe. Es brauche aber eine „Unternehmenskultur 4.0“ – wobei er offen ließ, wie die aussehen solle und wie sie sich von der aktuellen (wahrscheinlich V3.0) unterscheide.
Am meisten Bodenhaftung brachte Susanne Metz in die Diskussion. Die Stadtplanerin berichtete von den konkreten Planungen und Projekten in der Hansestadt sowie der Philosophie, mit der man an neue Baugebiete herangehe. Wichtig war ihr dabei nicht einfach die Frage der technischen Seite der digitalen Vernetzung, sondern auch die Vernetzung der verschiedenen Lebensbereich aus Arbeiten, Gewerbe, Wohnen und Freizeit.
„Wir brauchen politische Diskussion“, stellte Wippermann fest. Aber: „Einige wollen nur ihre Hecke höher bauen und keine Lösungen finden.“ Nach mehreren Nachfragen Langes war es dann soweit und die Bürger kamen zu Wort. Zu diesem Zeitpunkt hatten allerdings schon zwei von vier dem Aussehen nach den „Digital Natives“, also der jungen Generation, die in einer digitalen Welt aufgewachsen ist, zurechenbaren Besuchern die Veranstaltung bereits verlassen.
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