Harburg. „Selbstorganisation statt Lohnarbeit" – das forderten die Teilnehmer der anarchistischen 1. Mai Demo „Mach das mal anders – Antiautoritärer 1. Mai“, die am Mittwochmittag durch die Harburger Innenstadt zog. Dazu aufgerufen hatte eine Gruppe mit Namen „Schwarz-Roter 1. Mai HH“. „Egal wo und wie Du arbeitest – wir haben die gleichen Ziele: Wir wollen anständige Arbeitszeiten, gerechte Bezahlung und sichere Arbeitsbedingungen. Wir wollen die technische Entwicklung in unserem Sinne nutzen und unseren Kindern eine lebenswerte Welt übergeben. Wir unterstützen uns in unseren Kämpfen für eine bessere Arbeitswelt. Hamburg soll eine Stadt der Guten Arbeit sein – das machen wir am 1. Mai deutlich“, verkündeten die Veranstalter in ihrem Aufruf.
Die Teilnehmerzahl wurde von der Polizei anscheinend gründlich unterschätzt. Denn statt der angemeldeten 150 Teilnehmer waren es laut Polizei 400, mach Angaben der Veranstalter 500, die zur Demo kamen. Und nur wenige Polizeikräfte waren zu diesem Zeitpunkt vor Ort. Während des Aufzuges wurden zahlreiche bengalische Fackeln abgebrannt und Rauchtöpfe gezündet. Auch „Pyros“ wurden abgeschossen, wodurch am Cinemaxx Scheiben zu Bruch gingen, deren Reste von der Feuerwehr mittels einer Drehleiter gesichert werden mussten, damit sie nicht hinabstürzten.
Die Polizei, zu diesem Zeitpunkt mit mehr Einsatzkräften vor Ort, stoppte daraufhin die Demonstration und forderte dazu auf, keine Pyros mehr zu verwenden und auch die Vermummung abzulegen, die einige der Teilnehmer trugen. Nachdem die Forderungen der Polizei erfüllt wurden, konnte die Demo weiter durch das Phoenix-Viertel und zurück zur Harburger Innenstadt ziehen.