Heuschnupfen und andere Allergien …….wenn das Immunsystem „um sich schlägt“
Ratgeber. Allergische Erkrankungen nehmen von Jahr zu Jahr zu. In Deutschland leidet mittlerweile jeder Dritte an einer Allergie; alleine im Frühjahr sind über 6 Millionen Menschen von Heuschnupfen betroffen. Im Kindesalter stellen Allergien die häufigste chronische Erkrankung dar.
Gründe dafür finden sich auch in unserer heutigen Lebensweise, die sich in den vergangenen Jahrzehnten gravierend verändert hat. Wir ernähren uns zunehmend ungesund, stehen fortwährend unter Stress, übertreiben es mit der Körperhygiene, sind einer übermäßigen Schadstoffbelastung ausgesetzt, etc. Hinzu kommen sehr oft eine gestörte Darmflora, eine defekte Darmschleimhaut sowie anhaltende psychische Belastungen, die eine Allergie zusätzlich begünstigen.
All diese doch recht unterschiedlichen Faktoren haben eines gemeinsam: Sie überfordern unser Immunsystem so sehr, dass es mit der Zeit beginnt vollkommen unangemessen zu reagieren, es schlägt quasi „wild um sich“ und bekämpft plötzlich an sich harmlose Substanzen wie Pollen, Staub, Tierhaare oder Nahrungsmittel. Aber auch Waschmittel, Metalle (besonders Nickel) und sogar unsere Sonne können allergische Reaktionen auslösen. Ist es nicht sonderbar, dass die Sonne, die unser Leben erst ermöglicht, uns Allergien bescheren soll? An diesem Beispiel sieht man deutlich, dass das sogenannte Allergen nur ein „Auslöser“ sein kann, nicht aber die Ursache.
Maßnahmen und Behandlungen
Ob Heuschnupfen oder sonstige Allergie: Das Kurieren der Symptome bringt zwar eine vorübergehende Linderung, aber die Ursachen bleiben. Das gilt sowohl für die schulmedizinische Medikamentenkeule als auch für naturheilkundliche Alternativpräparate.
Beim Heuschnupfen kommt mit der Zeit das Risiko des sogen. Etagenwechsels hinzu. Das bedeutet, dass sich ein Heuschnupfen auf die unteren Atemwege ausbreitet und ein allergisches Asthma entwickelt.
Aus naturheilkundlicher Sicht ist es daher wenig sinnvoll, nur das Symptom zu behandeln, weil das wirkliche Leiden, das sich eventuell sogar auf der seelischen Ebene abspielt, sich sonst an irgendeiner anderen Stelle wieder bemerkbar macht.
Natürlich muss ein akutes Symptom behandelt werden. Bei einem Asthmaanfall kann dies lebenswichtig sein und ist daher ein Notfall. Wenn man aber weiß, dass eine Allergie immer ein „überbordender Angriff“ des Immunsystems auf einen üblicherweise harmlosen Gegner ist wird klar, dass die Ursache tiefer liegt als die gerötete Haut oder die triefende Nase.
Naturheilkundliches Vorgehen bedeutet auch ‚Ursachenforschung‘, eine gründliche ganzheitliche Anamnese und Diagnostik - immer individuell auf den jeweiligen Patienten abgestimmt.
Therapeutisch bietet die Naturheilkunde verschiedene Möglichkeiten der Allergiebehandlungen an. In meiner Praxis kommen beispielsweise folgende Therapien zum Einsatz:
- Mikrobiologische Therapie (zur Stabilisierung der Darmflora)
- Ernährungsberatung /-therapie
- Komplexmittelhomöopathie
- Orthomolekulare Therapie
- Stressmanagement
- Medizinische und Psychotherapeutische Hypnose
Da für viele die Heuschnupfen-Saison aber schon angefangen hat, erhalten Sie nachfolgend Tipps zur Vorbeugung und zu bewährten Hausmitteln:
Vorbeugende Maßnahmen
Folgende Tipps helfen dabei, die Pollenallergie im Alltag einzudämmen:
- Zu geeigneten Zeitpunkten lüften (wenn die Pollenkonzentration gering ist): In der Stadt ist das in der Regel bestenfalls vor 8 Uhr morgens, auf dem Land am Abend nach 18 Uhr. Wer bei geöffneten Fenstern schlafen möchte, kann
Pollenschutzgitter anbringen, die die Pollenbelastung im Wohnraum reduzieren. - Wohnung sauber halten: Verwenden Sie einen Staubsauger mit Mikrofilter und wischen Sie möglichst häufig feucht (Böden und Möbel), um die Pollen noch gründlicher zu entfernen
- Auch beim Autofahren gelangen Pollen in hohen Konzentrationen durch offene Fenster oder die Lüftung ins Fahrzeuginnere. Für Vielfahrer lohnt sich ggf. der Einbau eines Pollenfilters.
- Saubere Luft: Luftreiniger mit moderner Filtertechnologie für Innenräume können helfen, die Pollenkonzentration der Luft zu Hause und im Büro zu reduzieren. Nicht alle Geräte sind jedoch für Allergiker gleichermaßen gut geeignet, daher sollte man sich vor dem Kauf ausführlich beraten lassen. Testberichte und Prüfsiegel etwa des TÜV geben ebenfalls eine Orientierung.
- Filterwechsel andere machen lassen. Wenn Staubsauger oder andere Geräte gereinigt und Filtereinsätze gewechselt werden müssen, sollte man jemanden darum bitten, der keine Pollenallergie hat.
- Abends duschen: Wer abends seine Haare wäscht und sich duscht, entfernt damit in den Haaren und auf der Haut haftende Pollen und geht mehr oder minder "pollenfrei" zu Bett.
- Kleidung nicht im Schlafzimmer wechseln / ausziehen, da sonst die anhaftenden Pollen dort aufgewirbelt werden.
- Frisch gewaschene Wäsche in der Pollenflugzeit nicht draußen trocknen.
- Lebensmittel mit Histaminen meiden: Histaminhaltige Lebensmittel wie Rotwein, Käse, Rohwurst, Sauerkraut und Tomaten sollten gemieden werden, um den Gehalt an Histamin im Körper zu reduzieren.
- Pollenflug beachten: Die Pollenvorhersage (Rundfunk, Tageszeitung, Internet) warnt vor starkem Pollenflug. Empfindliche bleiben dann eher im Haus und verschieben Sport oder andere Aktivitäten im Freien. Für Aktivitäten im Freien sind Regentage ideal, da der Regen die Pollen aus der Luft "wäscht".
- Gräserpollenallergiker sollten Rasen mähen oder Laub harken lieber anderen überlassen.
- Nicht rauchen: Zigarettenrauch reizt die Schleimhäute zusätzlich. Auch Gäste oder Mitbewohner bitten, im Haus oder in der Wohnung nicht zu rauchen.
Wirksame Hausmittel bei Heuschnupfen
Augenumschläge
Kalte Umschläge (beispielsweise ein feuchter Waschlappen) mindern den Juckreiz und wirken abschwellend. Einfach für einige Minuten auf die Augen legen. Aber Vorsicht: nicht damit reiben, das reizt die Augen zusätzlich. Bei Bedarf kann zusätzlich Augentrost (Euphrasia) in das Wasser gegeben werden.
Nasenspülungen
Viele Pollenallergiker machen in der schlimmsten Heuschnupfenzeit regelmäßige Nasenspülungen mit Salz. Auch wenn das Prozedere etwas gewöhnungsbedürftig ist: Nasenduschen befeuchten die Schleimhäute und spülen Pollenreste aus der Nase.
Abgekochtes Wasser (500 ml) mit 1 TL hochwertigem Salz vermischen und die Nase damit spülen. Bitte lauwarm anwenden. Spezielle Nasenduschen inklusive Anwendungsanleitung sind in der Apotheke erhältlich. Es geht aber auch über die hohle Hand. Das ist etwas schwieriger und erfordert mehr Übung.
Auch das Verwenden eines Salzwasser-Nasensprays kann schon hilfreich sein.
Inhalieren
Als Alternative zur Nasenspülung können Sie auch heißen Wasserdampf inhalieren. Der Wasserdampf löst den Schleim und hilft damit, die Nase zu befreien. Mentholhaltige Heilkräuter wie Pfefferminze oder Eukalyptus wirken sich zusätzlich wohltuend aus und sind entzündungshemmend.
Schwarzkümmelöl
Viele Menschen mit Heuschnupfen berichten von der guten Wirkung von Schwarzkümmelöl. Das Öl ist voll von gesunden Fettsäuren, wirkt entzündungshemmend und antiallergisch. Morgens einen Teelöffel pures Öl einnehmen oder ins Frühstück integrieren, z. B. im Müsli oder verdünnt mit Saft. Wer den Geschmack nicht mag, kann auch zu Kapseln mit Schwarzkümmelöl greifen. Dieses Hausmittel kann sowohl vorbeugend als auch im akuten Fall verwendet werden.
Honig als natürliches Antihistaminikum
Wie ein natürliches Antihistaminikum wirkt Honig aus der Region oder der als besonders gesundheitsfördernd geltende Manuka-Honig.
Sabine Looks-Menges
Praxis der individuellen Lösungen in Rosengarten
www.sabine-looks-menges.de
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