Hammerwendung in der „Causa Rieckhof“: Elbe-Werkstätten bewerben sich – Im Einvernehmen mit jetzigem Träger
Harburg. Damit dürfte wohl kaum jemand gerechnet haben und im Harburger Bezirksamt und bei einigen Politikern der rot-grünen Koalition dürften auch die Kinnladen herunterfallen: Die Elbe-Werkstätten, die seit 1999 integrativ die Gastronomie in der Kneipe und dem Saal im Kulturzentrum Rieckhof sowie die Reinigung und Hausmeisterei machen, bewerben sich beim Interessenbekundungsverfahren (IBV) für ein „Bürgerhaus Harburg“.
„In herzlicher Übereinstimmung zwischen dem Verein „Freizeitzentrum Hamburg-Harburg e.V.“ als Träger des "Kulturzentrums Rieckhof" und der „Elbe-Werkstätten GmbH“ haben wir gemeinsam beschlossen, dass sich die „Elbe-Werkstätten GmbH“ um die Trägerschaft des gesamten Rieckhofs bewerben soll“, so Rieckhof-Geschäftsführer Jörn Hansen. Diesem Plan hatte schon die Vollversammlung des Trägervereins am 24. November 2021 und heute auch der der Aufsichtsrat der Elbe-Werkstätten jeweils einstimmig zugestimmt.
Der Rieckhof-Trägerverein wird sich, so Hansen, aus diesem Grund nicht im Rahmen des vom Bezirksamt Harburg angestrengten Interessenbekundungsverfahren bewerben. Ein Übergang der Trägerschaft auf die Elbe-Werkstätten wäre ein großer Schritt zur Sicherung und Weiterentwicklung des "Kulturzentrums Rieckhof - Live im Herzen Harburgs" in den nächsten Jahrzehnten, so Hansen weiter.
„Die enge und sehr erfolgreiche Zusammenarbeit ist seit gut 21 Jahren von gegenseitiger Wertschätzung und Professionalität geprägt“, meint Jörn Hansen. „Aus unserer gemeinsamen Sicht wäre ein Übergang der Trägerschaft zum Jahreswechsel 2022 auf 2023 sinnvoll.“
Die Arbeit könne so auf ein festes, professionelles Fundament gestellt werden und der Fortbestand des Kulturzentrums Rieckhof sei garantiert. Außerdem hätte dies ein riesiges Potential zur Weiterentwicklung innerhalb der sehr breit aufgestellten Unternehmensstruktur der Elbe-Werkstätten.
„Aus unserer Sicht ist diese Lösung alternativlos“, so Hansen. „Die SPD Harburg begrüßt die die Ankündigung der Elbe-Werkstätten sich am IBV zu beteiligen. Vor allem freuen wir uns, dass dies eine gemeinsame Initiative des jetzigen Trägerverein und der Elbe-Werkstätten ist“, sagte Sören Schumacher, Co-Kreisvorsitzender der SPD Harburg, in einem ersten Statement gegenüber besser-im-blick. „Die Bewerbung eines Trägers der Integrationsarbeit auf ein solches Haus ist meines Erachtens nach einmalig in Deutschland. Wir freuen uns jetzt auf das Konzept, das die Elbe-Werkstätten im Rahmen des IBV einreichen werden.“
Die Bewerbung der Elbe-Werkstätten dürfte durchaus erfolgsversprechend sein, haben doch SPD, Bezirksamt und auch die Grünen immer wieder betont, dass sie die Elbe-Werkstätten gerne im Haus dabeihaben wollen. Diesem Anliegen kann nun voll und ganz entsprochen werden.