Sieg im letzten Heimspiel für die Handball-Frauen des Buxtehuder SV– aber was für einer!

Buxtehude. Was für ein letztes Heimspiel in der Halle Nord! Nach 12 Minuten liegt der BSV gegen den SV Union Halle-Neustadt 1:8 zurück – aber dreht das Spiel in der 2. Halbzeit nach großem Kampf und gewinnt am Ende 29:27 (10:14). Die Parte wurde 10 Minuten später als geplant angepfiffen, weil Halle-Neustadt lange im Stau gestanden hatte. Für den BSV beginnt die Partie sehr unglücklich: In der 3. Spielminute prallen Magda Kašpárková und Teresa von Prittwitz zusammen, als beide im Zurücklaufen einen Union-Konter abfangen wollen.
Für die Buxtehuder Linksaußen ist die Partie beendet, Kašpárková kann zum Glück weiterspielen. Nur zwei Minuten später die nächste Schrecksekunde für Buxtehude. Maxi Mühlner erleidet eine Platzwunde unterm Auge, muss im Krankenhaus genäht werden. Erst kurz vor Spielschluss ist sie wieder in der Halle.
Die BSV-Frauen wirkten angesichts der beiden Ausfälle konfus, Halle-Neustadt dagegen startete wie im Rausch. Es dauert 6:30 Minuten, bis Cara Reiche das erste BSV-Tor zum 1:3 erzielt und die Zuschauer in der Halle sich endlich setzen dürfen.
Nur eine Minute später steht es 1:5, Trainer Dirk Leun legt die erste Grüne Karte. Nach 13 Minuten nimmt der Coach die zweite Auszeit – da steht 1:8! Buxtehude scheitert bis dato mit besten Chancen in Serie an Gäste-Keeperin Lara-Sophie Lepschi. Dann bläst Buxtehude zur Aufholjagd, verkürzt mit fünf Toren innerhalb von vier Minuten auf 6:8. Fünf Minuten vor der Pause erzielt Isi Dölle mit ihrem vierten Tor das 10:11 – das Spiel ist wieder offen.
In der 35. Minute erzielt Isi Dölle ihren sechsten Treffer, zugleich ihr 500. Bundesliga-Tor für den Buxtehuder SV. Jubelstimmung aber will nicht so recht aufkommen, der BSV liegt immer noch 12:16, in der 38. Minute sogar 13:19 zurück

Jetzt endlich reißt der BSV das Spiel an sich – mit einem 7:1 Lauf! Aus einem starken Team ragen zwei Akteure hervor: Spielmacherin Sinah Hagen, der in der ersten Halbzeit fast nichts gelingt, treibt nun das Spiel des BSV an und erzielt sechs Tore in der 2. Halbzeit. Und Torhüterin Marie Andresen wird nach der Pause zum absoluten Rückhalt ihre Teams.
In der 47. Minute erzielt Isi Dölle für den BSV erstmals in dieser Partie den Ausgleich – 20:20! Die Halle bebt! Bis zum 24:24 (53. Minute) bleibt die Partie ausgeglichen, dann setzt sich Buxtehude ab. Das 27:24 fünf Minuten vor Ende erzielt Marie Andresen in ihrem letzten Spiel für den BSV mit einem Wurf ins leere Union-Tor und krönt damit ihre starke Leistung. Sie wird später als Spielerin des Spiels ausgezeichnet, ebenso wie ihre Gegenüber Lara-Sophie Lepschi (14 Paraden).
Auch Nyala Krullaars (4 Tore) zeigt in ihrem letzten Heimspiel für den BSV noch einmal ihre Qualität, ebenso wie die Abwehr-Spezialistin Magda Kašpárková (1). Aber mit Larissa Kroepel macht auch eine junge Nachwuchsspielerin auf sich aufmerksam, steht gut in der Abwehr und erzielt am Kreis zwei Tore bei zwei Versuchen.
Die erfolgreiche Aufhol-Jagd in der 2. Halbzeit begeistert die 832 Fans in der Halle Nord, die sich bereits Minuten vor Abpfiff erheben. „Der letzte Eindruck zählt,“ hatte Trainer Dirk Leun vor dem Spiel seiner Mannschaft mit auf den Weg gegeben. Auch wenn es für den BSV als Tabellenneunten rechnerisch um nichts mehr ging, machte die Mannschaft noch einmal beste Werbung für sich und die nächste Saison. Der Buxtehuder Coach Dirk Leun: „Wegen solcher Spiele liebe ich meinen Job. Die Mädels haben das am Ende überragend gemacht.“ Nach dem Spiel verabschiedet der Verein gleich sechs Spielerinnen: Marie Andresen, Sinah Hagen, Maxi Mühlner, Magda Kaš pá rkova, Nyala Krullaars und Mia Lakenmacher.