Buchholzer Blau-Weiss-Latein-Formation startet am Sonnabend bei der Weltmeisterschaft in Wien
Buchholz. Jetzt ist es endlich soweit: 19 TänzerInnen und die beiden Trainer Franziska Becker und Christopher Voigt machen sich am frühen Freitagmorgen auf den Weg nach Wien, um am Samstag, 7. Dezember, bei der Weltmeisterschaft der Formationen im Multiversum Schwechat zu starten. Intensive Trainingstage liegen hinter dem Team. Nach dem Gewinn der Silbermedaille in Ludwigsburg bei der Deutschen Meisterschaft hatte das Team nur drei Tage Zeit, sich zu regenerieren, danach wurde „mit Vollgas trainiert“, so Trainerin Franziska Becker.
„Mit der neuen Choreographie „On the Floor“ waren wir bei der Deutschen Meisterschaft noch nicht bei 100 Prozent. In den vergangenen Wochen haben wir in allen Wertungsgebieten das Level hochgeschraubt und sind jetzt fit für die Weltmeisterschaft.“ Vor allem mentaler Fokus war gefragt, denn die acht Paare hatten mit einigen Handicaps zu kämpfen - von Corona über Bronchitis sowie Rippenprellungen bis zu einem Muskelfaserriss mussten die Paare einiges wegstecken und sich durch zwei harte Trainingslager kämpfen. Nun sind aber alle wieder fit und freuen sich auf ihre zweite Teilnehme nach Hongkong im vergangenen Jahr bei einer Weltmeisterschaft.
Insgesamt 13 Teams werden in Wien antreten. Einige asiatische Teams werden nicht antreten - genauso wie die weiterhin gesperrten Teams aus Russland aufgrund des Angriffskriegs in der Ukraine.
Ziel der Blau-Weiss-Formation ist es sich nach dem guten vierten Platz im Vorjahr weiter nach vorne zu tanzen. „Im Finale werden wir - wie im schon im vergangnen Jahr - auf fünf leistungsstarke Mannschaften treffen. Natürlich wollen wir einen Medaillenplatz erreichen. Es ist aber nahezu unmöglich, die Leistungen der Teams im Vorfeld von Buchholz aus realistisch einzuschätzen, da einige Teams mit neuen Choreographien antreten werden. Wir wollen in allen Bereichen auf höchstem Niveau tanzen. Da wollen wir unsere bestmögliche Leistung abrufen", so Trainerin Franziska Becker.
„Im Vergleich zur letzten Konzeption haben wir den Schwierigkeitsgrad nochmal erhöht und sind hier jetzt wohl auf Augenhöhe mit den vielfachen Weltmeister-Paaren vom Grün-Gold-Club Bremen. Damit man sich um einen Podestplatz bewerben kann, müssen aber alle Komponenten auf höchstem Niveau präsentiert werden und überzeugen. Das Team ist heiß darauf, alles aus sich herauszuholen und kann auf die Erfahrungen des vergangenen Jahres aufbauen“, ergänzt Christopher Voigt. Außer den sportlichen Herausforderungen mussten sich die Trainer auch um die Reiseplanung kümmern. Christopher Voigt: „Die Reise nach Wien war relativ schnell geplant, die Ausrichter waren gut vorbereitet, sodass wir nur noch die Flüge buchen mussten. Wir werden von Freitag bis Sonntag in Wien sein, da wir keine Akklimatisierung vor Ort benötigen. Wir haben für Freitag eine Trainingshalle organisiert und können uns so gut auf den Wettkampf vorbereiten.“
Anspruchsvoll ist abermals die finanzielle Herausforderung. Der Deutsche Tanzsport-Verband (DTV) hat alle Zuschüsse zur Reise eingestampft und die vier startenden deutschen Latein- und Standardteams sind auf sich alleine gestellt. Mehr als 10 000 Euro müssen aus eigener Kraft aufgebracht werden. Franziska Becker ist dankbar über jede Unterstützung: „Ein erheblicher Teil wurde dankenswerter Weise von Adrian Weinhuber übernommen, über weitere Privatspender durften wir uns ebenso freuen. Weitere 5000 Euro sind noch nicht gedeckt und müssen von den Tänzern, die zum größten Teil Studenten sind, selbst getragen werden."