Vortrag zu Forschungen zur frühesten Menschheitsgeschichte
Harburg. Im Rahmen der Sonderausstellung EisZeiten hat das Archäologische Museum Hamburg eine spannende Vortragsreihe zusammengestellt. Archäologen, Historiker, Volkskundler, Geologen und Restauratoren berichten über ihre aktuellen Forschungen zur frühesten Menschheitsgeschichte. Am Donnerstag, 9. März, in der Zeit von 18 bis 19 Uhr, berichtet Prof. Dr. Otto Habeck von der Universität Hamburg im Museum am Harburger Rathausplatz 5 in seinem Vortrag über das Thema Nomadenlager und Eigentumswohnung – Veränderungen der Umweltwahrnehmung beim Übergang von mobilen zu festen Wohnformen am Beispiel des Hohen Norden Russlands.
Schon seit langem befasst sich ethnologische Forschung in Sibirien mit den Themen Mobilität, Siedlungsformen, Landnutzung und Umweltwahrnehmung. Mobilität unterliegt einer Vielzahl von Beschränkungen, darunter zählen administrative Maßnahmen, insbesondere Sesshaftmachung und Gebietsreformen. Ausgehend von der Beobachtung, dass derlei Grenzziehungen und territoriale Zuweisungen zu einer deutlichen Beschränkung des Aktionsraums ganzer Gemeinden geführt haben, soll dieser Vortrag illustrieren, dass sich auch die individuelle Umweltwahrnehmung und sogar Körpertechniken verändert haben.
Der Prozess der Sesshaftwerdung und die materiellen Aspekte der Behausungen sind nicht nur aus ethnologischer und historischer Sicht relevant, sondern können auch Aufschlüsse für die archäologische Erforschung nomadischer Gruppen in Nordasien liefern. Eintritt: vier Euro, ermäßigt drei Euro. Anmeldung erforderlich unter Telefon 040-42871-2497 (dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr).