Vortrag im Archäologischen Museum Hamburg über zeitgeschichtliche Archäologie

Harburg. Abgestürzt durch Luftgefechte, die Flugabwehr oder aufgrund technischer Defekte: Die letzten Überreste von Bombern und anderen Militärflugzeugen, die in Norddeutschland während des Zweiten Weltkriegs niedergingen, sind mancherorts noch heute zu finden. Der auf den Zweiten Weltkrieg spezialisierte Archäologe und Grabungstechniker am Archäologischen Museum Hamburg, Ole Uecker, hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Absturzstellen untersucht, um das Geschehen anhand der im Boden verbliebenen Spuren zu rekonstruieren. In der Vortragsreihe „Schaufenster der Geschichte“ wird er am 27. März im "Planet Harburg" (ehem. Karstadtgebäude) ab 18 Uhr von seiner Arbeit berichten.

Während in Hamburg überwiegend Bunkeranlagen als obertägig sichtbare Denkmäler vom Luftkrieg zeugen, finden sich im Umland der Stadt verschiedenste Spuren, darunter auch Flugzeugabsturzstellen. Diese dokumentieren nicht nur das Kriegsgeschehen und den -verlauf, sondern auch das alltägliche Leben der Bomber- und Jägerbesatzungen. Sie sind somit von besonderem wissenschaftlichen Interesse.
Im Rahmen eines eigenen Projektes führt das Archäologische Museum Hamburg seit 2018 gezielt archäologische Untersuchungen durch, die sich primär auf die Suche und Erforschung dieser Absturzstellen richten. Die gewonnenen Erkenntnisse, die den Schrecken des Krieges ungefiltert widerspiegeln, werden gesammelt und für ein zukünftiges Buchprojekt aufbereitet. Projektleiter Ole Uecker berichtet darüber, welche Funde bei den zahlreichen Prospektionen der letzten Jahre zutage kamen und welche individuellen Schicksale sich hinter ihnen verbergen.
Der Vortrag verspricht spannende Einblicke in ein bewegendes Kapitel der Zeitgeschichte und lädt dazu ein, sich mit den materiellen Zeugnissen des Zweiten Weltkriegs in Norddeutschland auseinanderzusetzen. Der eintritt ist frei.