Harburg gedenkt des Blutmontags vor 100 Jahren
Harburg. 1920 war die Weimarer Republik noch jung und die alten Mächte und Anhänger des Kaiserreichs nicht geschlagen, sondern versuchten, die alte Ordnung wiederherzustellen. Am 13. März versuchten reaktionäre Kräfte um General Walther von Lüttwitz, Erich Ludendorff und Wolfgang Kapp gegen die demokratisch gewählte Regierung aus SPD, Zentrum und DDP zu putschen. Mit dabei die rechtsextremen Freikorps wie die berüchtigte „Marinebrigade Erhard“. Der „Kapp-Lüttwitz-Putsch“ scheiterte am 17. März 1920.
In Harburg war es Rudolf Berthold, der mit seinem Freikorps „Eiserne Schar“ aus Stade kommend nach Berlin fahren wollte, um dort gegen Republik und Demokratie zu kämpfen. Hier in Harburg aber war die Reise zu Ende. Denn hier standen Berthold und seiner Truppe Arbeiter, Bürger und einfache Soldaten entgegen, um die junge Republik zu verteidigen. Bertolds Truppe wurde in der Schule Woellmerstraße in Heimfeld festgesetzt, es kam zum Schusswechsel.
Ehe die Putschisten auch in Harburg kapitulierten, waren auf republikanischer Seite mindestens 14 Tote zu verzeichnen. Der 15.März 1020 ging als „Harburger Blutmontag“ in die Geschichte ein.
Zum 100.Jahrestages der Verteidigung der Republik gibt es verschiedene Gedenkveranstaltungen. So hält die Geschichtswerkstatt Harburg am Mittwoch, 11. März um 19 Uhr, einen Vortrag mit Bildern in der Fischhalle im Binnenhafen und veranstaltet am 14. März um 15 Uhr einen Rundgang in Heimfeld zu den Orten der Auseinandersetzung. Treffpunkt ist die Schule Woellmerstraße. Außerdem wird zeitnah ein Buch zum Harburger Blutmontag veröffentlicht werden.
Die Harburger SPD gedenkt am Sonntag, den 15. März denjenigen, die bei der Verteidigung der Republik ums Leben kamen und wird um 11 Uhr einen Kranz an der Gedenktafel an der Schule in der Woellmerstraße niederelegen.