Kopfsteinpflaster und Regen: Harburger Radrennen im Binnenhafen „Neue Hölle des Nordens“?

Harburg. Endlich nach vielen Jahren gab es in Harburg am Samstag wieder ein großes Radrennen. Das „Paletten-Service Binnenhafen Rennen“ der Harburger RG von 1951 (HRG) lockte zahlreiche Profiteams nach Harburg. 30 Runden jagten die Rennfahrer über die 3,6 Kilometer lange Schleife durch den Binnenhafen, um Haarnadelkurven, über Kopfsteinpflaster und die lange Zielgerade über die Blohmstraße. Mehr als 230 Fahrerinnen und Fahrer hatten sich für die Rennen angemeldet.
Sieger des von der Familie Mönke zum 50-jährigen Bestehen der Paletten-Service Hamburg AG ausgeschriebenen Elite-Rennens wurde der Harburger Lucas Carstensen vom Team Bike Aid. Er brauchte für die rund 90 Kilometer 1:57:21 (Durchschnittsgeschwindigkeit: 46 km/h). Ebenfalls aus Harburg kommt Moritz Plambeck vom KED-Stevens Radteam Berlin, der direkt dahinter mit einer Sekunde Rückstand Fünfter wurde. Sein Bruder Philipp Plambeck von der ausrichtenden HRG kam mit zwei Sekunden Rückstand auf den Sieger auf den 9. Platz.
Den Siegerpokal der Sparkasse Harburg-Buxtehude der UCI-WT und Frauen Elite über 60 Kilometer holte Katharina Julia Hinz vom Team Kieler RV / RSV SH powered by Dankward in 1:29:33 (Durchschnittsgeschwindigkeit: 40,2 km/h). Erfolg hatte auch Max Ortzen von der HRG. Er gewann das U17-Rennen über ebenfalls 60 Kilometer in 1:25:16 (Durchschnittsgeschwindigkeit: 42,22 km/h).
Eine sehr anspruchsvolle Strecke
„Es war eine sehr gute Veranstaltung. Trotz des Schietwetters sind auch Harburger zum Schauen an die Strecke gekommen, die sonst nichts mit dem Radsport zu tun haben“, sagt Borhen Azzouz von der HRG und dem Sponsor Sub-Events. „Es gab keine Stürze, obwohl es eine sehr anspruchsvolle Strecke war.“
Auch Ingo Mönke vom Sponsor Paletten-Service Hamburg ist begeistert: „Es war eine anspruchsvolle Strecke mit Kopfsteinpflaster und Verkehrsberuhigung, auf der sich nur die besten Fahrer durchsetzen konnten. Wir waren trotz unruhigem Wetter sehr begeistert.“
Wiederholung im kommenden Jahr
Ein Radrennen im Binnenhafen wird es auf jeden Fall im kommenden Jahr wieder geben. Und zwar am 20. Mai.
Ob es dann auch ein zweites Paletten-Service Hamburg Binnenhafen Rennen geben wird? Denn schließlich muss wer 1. sagt auch 2. sagen. Das wollte besser-im-blick von Ingo Mönke wissen. „Stimmt“, ließ der die Katze aus dem Sack.
Die neue „Hölle des Nordens“
Ein Zeichen für den hohen Anspruch der Strecke war, dass das von Hacht Masters Team schon am Renntag "Roubaix is calling" in den sozialen Medien gepostet und damit den neuen Rundkurs auf Augenhöhe mit dem Klassiker Paris-Roubaix, der "Hölle des Nordens", gesetzt hatte. Auch hier geht es über das schwierige Kopfsteinpflaster und das oftmals auch bei Regen. Das Rennen im Harburger Binnenhafen also eine "Neue Hölle des Nordens"? Auf jeden Fall ein Ritterschlag für das neue Rennen.
Ein solcher Ehrentitel wird bestimmt auch dazu beitragen, dass auch die weiteren Sponsoren Rock Antenne Hamburg, Handelshof, Kuhn+Witte, Radsport von Hacht und die Medienfritzen im kommenden Jahr wieder mit dabei sind, damit ein solch tolles Event in Harburg stattfinden kann.
Hier ein kurzes Video mit Eindrücken vom Master-Rennen (Video: Tapken):