Formations-Meisterschaft in Ludwigsburg: Buchholzer Blau-Weiss-Team schafft erneute WM-Qualifikation
Ludwigsburg/Buchholz. Überraschungen oder gar Sensationen sind bei den Deutschen Meisterschaften der Formationstänzer in den Standard- und lateinamerikanischen Tänzen in Ludwigsburg ausgeblieben. In der Latein-Sektion belegte das Team von Blau-Weiss Buchholz wie schon im Vorjahr hinter den Vielfach-Weltmeistern des Grün-Gold-Clubs Bremen Rang zwei und qualifizierte sich damit ebenso wie die Abonnementssieger für die WM in Wien. Die Plätze drei und vier gingen an die Teams aus Bietigheim und des TSC Residenz Ludwigsburg. In den Standardtänzen verteidigte das Braunschweiger Team seinen Titel knapp vor den acht Paaren des 1. TC Ludwigsburg, dem Team des TSC Rot-Gold Casino Nürnberg A und dem Tanzsportteam des ASC Göttingen 1846.
„On the Floor“ heißt das neue Thema der Buchholzer Latein-Formation. Als die acht Paare von Cheftrainerin Franziska Becker und und ihrem "Co" Christopher Voigt am späten Samstagabend in der Ludwigsburger MHP-Arena das Parkett betraten, hätte das Thema auch „Burn the Floor“ heißen können. Mit einer atemberaubenden Choreografie tanzten die Blau-Weiss-Paare im Finale der besten vier beherzt auf und sicherten sich mit 32,37 Punkten souverän das Ticket zur Weltmeisterschaft am 7. Dezember in Wien. Trainerin Franziska Becker zeigte sich erneut begeistert, wie großartig ihre Schützlinge das neue Konzept auf die Fläche gebracht haben.
Alle anspruchsvollen Höchstschwierigkeiten wurden dabei von den acht jungen Blau-Weiss-Paaren gemeistert. Sie begeisterten die mehr als 3000 Tanzsport-Fans. Doch nicht nur im Finale, sondern auch in der Vor- und Zwischenrunde wirkte das Buchholzer in Teilen neu zusammengestellte Team ausgesprochen selbstbewusst und erlaubte sich nur wenige Unsicherheiten. „Vor dem Hintergrund, dass wir die einzige Mannschaft haben, die vom Schwierigkeitsgrad her auf Augenhöhe mit dem aktuellen Weltmeister sind, war das bereits eine super Leistung“, sagte Co-Trainer Christopher Voigt. „Die kommenden Wochen bis zur Weltmeisterschaft werden wir nun intensiv nutzen, um noch mehr Qualität in den gemeinsamen Bewegungsabläufen herauszuarbeiten.“
Auch die anderen Formationen im Achterfeld zeigten ambitionierte Leistungen. An die außergewöhnliche Klasse der beiden Top-Teams aus Bremen und Buchholz kommt aber derzeit kein anderes deutsches Team heran. Nachdem die TSG Weinheim und der Rot-Gold Casino Nürnberg die Vorrunde nicht überstanden, erreichten die Paare des Grün-Gold Clubs (B-Team, "Music is the Key") sowie des 1. TC Ludwigsburg ("Mosaik") die Zwischenrunde in der Abendveranstaltung.
Der ausrichtende DM-Veranstalter TSC Residenz Ludwigsburg ("The Power of Music") freute sich mit einer guten Leistung über den erstmaligen Einzug ins Finale. Dort war durch den Rückzug der Formation der TSG Bremerhaven ein Platz vakant geworden. Die Ludwigsburger erreichten dann auch mit Abstand zu Platz drei den vierten Platz (30,38). Die TSG Bietigheim zeigte in der Konzeption des Vorjahres ("Heart and Soul") eine ausgereifte Leistung und belohnte sich mit dem erstmaligen Gewinn der Bronzemedaille (31,67).
Weltmeister Bremen blieb im Finale zwar nicht fehlerfrei, wusste aber auch seine Stärken auszuspielen und trat in der Konzeption des Vorjahres ("Freedom and Peace") austrainiert und ausdrucksstark auf.
Für die Blau-Weiss-Formation ist der erneute Gewinn der Silbermedaille ein voller Erfolg. „Wir haben unseren Job hier und heute hervorragend gemacht“, erläutert Franziska Becker. „Ich bin damit total zufrieden, im ersten Jahr einer neuen Choreografie so fehlerfrei zu tanzen, muss man erstmal so hinkriegen. Natürlich hat man in einer neuen Choreo immer noch Luft nach oben, aber bis zum Saisonhöhepunkt mit der Weltmeisterschaft am 7. Dezember in Wien ist auch noch Zeit, um alles reifen zu lassen. Da wollen wir uns noch synchroner und tänzerisch ausgereifter präsentieren.“
Dafür haben die Buchholzer und die Titelverteidiger aus Bremen jetzt vier Wochen Zeit, bis in Wien die weltbesten Formationen gegeneinander antreten. Mindestens zwei Trainingslager sind bis dahin geplant, die Mannschaft trainiert bis zu sechsmal in einer Woche, um sich dann im Finale in Bestform zeigen zu können.
Nach einer langen Turnier- und Partynacht in Ludwigsburg dürfen sich die Aktiven nun auf wenigstens drei freie Tage freuen, bevor die zweite Mission Weltmeisterschaft in Angriff genommen wird.