Handball: TVF stand kurz vor der Sensation
(Harburg-Fischbek) Am vergangenen Samstag hatten die Oberligahandballer des TV Fischbek (TVF) das dritte Heimspiel der laufenden Saison. Sie unterlagen dem Tabellenfünften vom TSV Hürup am Ende mit 25:29. Dabei führten sie zur Halbzeit mit 14:10 und verloren erst in den letzten Minuten das Spiel.
Trainer Roman Judycki musste auch in dieser Begegnung auf die seine beiden Stammspieler für Rechtsaußen verzichten. Sowohl Marius Kabuse als auch Robert Mitleider standen gegen Hürup noch nicht zur Verfügung. Nach zwei Minuten erzielte Niels Jensen für die Gäste per Siebenmeter das erste Tor. Fortan begann das übliche Wechselspiel statt, bei dem Hürup ein Tor vorlegte und der TVF nachzog. Die Serie wurde durch einen Siebenmeter unterbrochen, den Julian Junack für die Fischbeker vergab. Der TSV entfernte sich auf drei Tore (3:6) und es schien, als würde das Spiel so verlaufen, wie die Tabellenpositionen der beiden Gegner darstellten. Doch Tim Latendorf und Marcel Kahns brachten die Gastgeber wieder zurück ins Spiel.
Beim Stand von 5:6 kam durch die Zeitstrafe für Tim Beier ein kurzer Bruch ins Spiel, denn die Gäste nutzten die Überzahl aus und entfernten sich wieder auf 5:8. Erneut holten die Fischbeker auf und beim Stand von 9:9 sah sich Hürups Trainer Christian Lutter dazu veranlasst, eine Auszeit zu nehmen. In der 23. Minute schickten die Unparteiischen Beier zum zweiten Mal vom Platz und sprachen den Gästen einen Siebenmeter zu. Judycki nahm zu diesem Strafwurf Azeez Oyewusi erstmals aus dem Tor und schickte Sven Tobuschat auf das Spielfeld, der mit einer Parade verhinderte, dass Hürup in Führung gehen konnte.
Fischbek blieb dieses Mal in der Unterzahl gleichauf mit den Gästen. Zwar erzielte der TVF keine Tore, ließ aber auch keinen Gegentreffer zu, sodass die zwei Minuten ohne Schaden überstanden werden konnten. Kurz nachdem die Gastgeber wieder vollzählig waren, brachte Kahns die Fischbeker das erste Mal in Führung. In der 26. Minute glich Philipp Hinrichsen für die Gäste noch mal aus, doch dann gelang ihnen für den Rest der ersten Halbzeit nichts mehr. Die Abwehr des TVF stand kompakt genug und spätestens bei Oyewusi war dann alles vorbei. Im Angriff dagegen waren die Gastgeber im Abschluss sicher. Mehrfach innerhalb der ersten 30 Minuten zeigte sich auch die Variante als erfolgreich, im Angriff den Torhüter durch einen siebten Feldspieler zu tauschen. Die Fischbeker gingen mit einem guten Vorsprung von 14:10 in die Pause.
Die zweite Halbzeit begann, wie die erste geendet hatte. Fischbek war weiterhin überlegen und setzte sich sogar auf ein 17:10 ab. Erst in der 34. Minute konnte Hürup wieder einen Angriff mit einem Tor abschließen. Das Blatt wendete sich für den TVF allerdings in der 37. Minute. Dann erhielt Kahns eine Zeitstrafe und nicht einmal eine halbe Minute später erhielt Beier seine dritte Zeitstrafe und wurde somit durch die rote Karte endgültig vom Platz gestellt. Somit waren die Fischbeker in doppelter Unterzahl und kam aus der Spur. Hürup seinerseits nutze die Chance und drehte das Spiel zu seinen Gunsten. Auch die Variante, einen siebten Feldspieler auf den Platz zu schicken, brachte nicht mehr den Erfolg für die Gastgeber, wie es in der ersten Halbzeit noch der Fall war. Elf Minuten konnten sie nicht ein Tor erzielen, bevor Aleksej Kiselev Hürups Lauf unterbrach (19:17).
Beim Stand von 20:19 begann erneut eine schwere Zeit für den TVF, denn sie mussten knapp vier Minuten in Unterzahl spielen. Zunächst erhielt Jan-Malte Augustin eine Zeitstrafe und kurz vor Ablauf seiner zwei Minuten wurde auch Marek Struß vorübergehend auf die Bank geschickt. Judyckis Team bäumte sich noch einmal auf und erzielte sogar zwei Tore in Folge in Unterzahl, ohne selber eins zu kassieren. Gut zweieinhalb Minuten vor Schluss waren die Gäste dann aber voll und ganz da und glichen zum 24:24 aus. Die verbleibende Zeit dann das komplette Gegenteil wie das Ende der ersten Halbzeit.
Fischbek war vorne erfolglos und kassierte hinten die Tore. Nur Kahns erzielte 20 Sekunden vor Schluss noch einen Treffer, der an der Gesamtsituation nichts änderte, zumal Struß eine gute Minute vor Abfiff auch noch die rote Karte sah. Insgesamt erhielten die Fischbeker zwei rote Karten und sieben Zeitstrafen, während Hürup keines davon erhielt. „Wir können auf die Leistung der ersten 35 Minuten gut aufbauen", fasste Judycki das Spiel zusammen. „Wir waren erschrocken, wie gut wir als Mannschaft spielen können und leider dem Druck, das Spiel zu machen, nicht gewachsen sind." Nachdem am Sonntag Abend TuS Esingen beim Bundesliganachwuchs vom VfL Bad Schwartau gewonnen hat, muss Fischbek am kommenden Samstag (10. Dezember) als Schlusslicht zum Tabellensechsten vom FC St. Pauli. Anpfiff in der Budapester Straße ist um 20 Uhr.