Buchholz. Die Stadt Buchholz wird digitaler: Ab sofort sind Online-Gewerbemeldungen - also An-, Ab- und Ummeldung - über das Service-Portal der Stadt nicht nur wieder möglich, sondern werden auch komplett digital verarbeitet. „Die Gewerbemeldungen landen bei unseren Mitarbeitern in der Abteilung Bürgerservice, Ordnung und Gewerbe direkt im Computer“, berichtet Timo Krüger-Bruchmüller, der in der Abteilung Organisationsentwicklung und zentrale Dienste arbeitet. „Der Umweg über den Drucker und damit ein Medienbruch entfällt.“ Unterm Strich werde die Verwaltung damit schneller, effizienter und - bürgerfreundlicher.
„Wir sind die erste Kommune unter den am Open-Rathaus-Projekt beteiligten Gemeinden im Landkreis Harburg, die Gewerbemeldungen so bürgerfreundlich digitalisiert haben“, sagt der Leiter des Fachbereichs Finanzen und zentrale Steuerung, Sebastian Schaper. Für ihn ist das gleichwohl nur ein erster Schritt im Zeichen der digitalen Transformation. „Wir wollen alle Prozesse im Rathaus, interne wie externe, digitalisieren“, sagt der 39-Jährige, der zum 1. Oktober vergangenen Jahres vom Landkreis Harburg zur Stadt Buchholz gewechselt ist.
„Die Verwaltung muss sich den fortlaufenden Veränderungsprozessen innerhalb der Gesellschaft stellen, die durch digitale Technologien hervorgerufen werden“, analysiert der Familienvater. „Heute erwarten die Menschen, dass ihr Rathaus 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche Dienstleistungen online anbietet - genauso wie es der nur ein, zwei Mausklicks entfernte Onlineshops auch tun.“ Nicht nur diese Erwartungen will die Stadt erfüllen, sondern auch die rechtlichen Anforderungen - wie etwa die des Online-Zugangsgesetzes - umsetzen.
Für diesen Transformationsprozess reiche es nicht, allein die technischen Voraussetzungen zu schaffen. Auch personell müssten neue Wege beschritten werden. „Wir brauchen Motivatoren, Beraterinnen, Vermittler, Ideengeberinnen, Initiatoren und Ansprechpartnerinnen“, weiß Schaper. Deshalb werden in den kommenden Wochen und Monaten aus allen Abteilungen des Rathauses zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Digitallotsinnen und -lotsen ausgebildet.
„Durch das Training werden wir qualifiziert, um die Digitalisierung auf der Nutzerebene so effizient und verständlich wie möglich zu gestalten“, erläutert Krüger-Bruchmüller, der erst im vergangenen Herbst den dreitägigen Workshop zum Digitallotsen am Niedersächsischen Studieninstitut in Hannover absolviert hat. Krüger Bruchmüller und seine Kolleginnen und Kollegen sind es, die in den kommenden Jahren den digitalen Wandel fördern, neue Formen der Zusammenarbeit entwickeln und das Rathaus durch die Untiefen der Digitalisierung lotsen sollen. „Der Startschuss ist gefallen“, sagt Schaper, „Ende 2025 wollen wir in alle verwaltungsinternen Prozesse komplett digitalisiert haben. Und das ist erst der Anfang!“
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