Seevetal-Hittfeld. Das tat offensichtlich allen gut: Nach der langen Pause gab es beim Seevetaler Neujahrsempfang in der Burg Seevetal am Montagabend wieder ein Get-Together. „Das ist wirklich schön, dass das wieder geht“, stellte Detlev Dose, Vorsitzender des Beckedorfer Industrie- und Gewerbeverein e.V. (BIG) und Mit-Einladender, freudig fest. Rund 200 Gäste waren der Einladung des Gewerbevereins Hittfeld, der Fleestedter Unternehmerinitiative, des BIG, des Mittelstands- und Gewerbeverein Meckelfeld, des Handels- und Gewerbeverein Maschen, Hörsten und Horst sowie Seevetals Bürgermeisterin Emily Weede gefolgt.
Die begrüßte dann auch die Anwesenden. Sie sei überwältigt, wie viele sich nach den zwei Jahren Zwangspause zu diesem Event angemeldet hätten, so Emily Weede. Man habe viel Durchhaltevermögen in dieser Zeit haben müssen. „Ich bin stolz, dass wir Seevetaler so gut durch diese zwei Jahre gekommen sind“, sagte die Bürgermeisterin.
Gleich zu Beginn hatte Moderatorin Antje Diller-Wolff eine Überraschung parat. „Seit heute 16 Uhr ist die neue Website der Gemeinde Seevetal online“, verkündete sie den Anwesenden. Das Besondere an dieser Website: Die Programmierung wurde nicht outgesourct, sondern erfolge im eigenen Haus durch Mike Wille und Philip Werk. „Wede.Wille.Werk.“, berichtete Antje Diller-Wolff, habe es im Rathaus dazu geheißen. Es sei einfach Zeit für einen neuen Auftritt gewesen, sagt Mike Wille, da der alte nach zehn Jahren in die Jahre gekommen sei. „Es war an der Zeit, ein neues Design zu wagen, das dem Nutzer zugewandt ist“, so Wille.
Digitalisierung sollte dann auch das Stichwort für den Abend sein. Hauptredner Dr. Martin Kuhlmann, Direktor des Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen e.V. an der Georg-August-Universität Göttingen, berichtete von den Erkenntnissen, die das Institut aus seinen Forschungen über die Arbeitsplätze der Zukunft gewonnen habe. Weit überwiegend, so die Feststellung hätten die Menschen keine Angst vor der Digitalisierung. Nichtsdestotrotz müsse man die Arbeitnehmer weiterbilden und auch Hürden wie Misstrauen bezüglich der Möglichkeit der Überwachung überwinden. Es gehe aber nicht um die Überwachung der Arbeitnehmer, so Kuhlmann, sondern um die Steuerung der Arbeitsprozesse und die Möglichkeit der Gestaltung.
In der anschließenden Podiums-Diskussion wurde das eben gehörte vertieft. Auch hier war die Weiterbildung und wie diese in der Zukunft aussehen solle, eine zentrale Frage. „Wohlstand basiert auf Innovation“, stellte Maximilian Schmidt, Geschäftsführer von Arbeit und Leben Niedersachsen e.V., in dem wohl besten Resümee fest. „Und Innovation kommt durch Bildung.“
Allerdings: So ganz greifbar schienen Vortrag und Diskussion für viele Anwesende nicht gewesen zu sein. Ebenso nicht, was das Thema so aufbereitet auf dem Neujahrsempfang der Gemeinde Seevetal zu suchen hatte. Abgesehen einmal davon, dass die neue Website ein paar Stunden zuvor online gegangen war.
In Gesprächen wurde das Format Vortrag mit Podiumsdiskussion als zu lang empfunden. Auch hätten aktuelle Seevetaler Themen komplett gefehlt. In der Tat: So gab es – obwohl die Gemeinde im vergangenen Jahr wie keine andere im Landkreis dieses Ereignis gefeiert hatte – keinen Rückblick auf die 50 Jahre-Feierlichkeiten. Auch das aktuell brennende Thema Bahntrasse fand noch nicht einmal in einem Nebensatz Erwähnung. Obwohl der Button dazu bei der Präsentation der neuen Website kurz durchs Bild huschte. Da, so wurde gesagt, könne man im kommenden Jahr mit einem kurzweiligeren Vortrag und mehr Lokalbezug noch eine Schippe drauflegen.
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