Rieckhof: Bringen Trägerverein, SPD, Grüne und auch das Bezirksamt gemeinsam die Kuh vom Eis?
Harburg. Es tut sich was in der „Causa Rieckhof“. In den vergangenen Wochen hatte das Bezirksamt den Eindruck vermittelt, dass auf der gestrigen Sitzung des Kulturausschusses das Interessenbekundungsverfahren gestartet werden würde. Damit hätte der enge Zeitplan eingehalten werden sollen, bis Ende des Jahres einen Träger zu finden. Zur Überraschung gab es aber lediglich die Vorstellung eines (möglichen) Ablaufs des Verfahrens.
Das mag auch damit zusammenhängen, dass es am Vorabend der Sitzung ein weiteres Gespräch zwischen dem Trägerverein „Freizeitzentrum Hamburg-Harburg e.V.“ und der SPD Harburg, vertreten durch den Ko-Parteivorsitzenden Sören Schumacher, den Fraktionschef Frank Richter und die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion Natalia Sahling, gegeben hatte. Die Gespräche, so betonten beide Seiten unisono danach, hätten in vertrauensvoller Atmosphäre stattgefunden und seien konstruktiv gewesen. Es soll, so sagte Schumacher gegenüber besser-im-blick, mehrere weitere Gespräche in der Zukunft geben.
Auch Grüne wollen Gespräche
Gesprächen scheinen auch die Grünen nicht abgeneigt zu sein. Bei der erhobenen Forderung um ein „noch vielfältigeres Angebot im Rieckhof, welches durch die Modernisierung der Räumlichkeiten, sowie einer Anpassung des Konzeptes sichergestellt werden“ solle, gehe es nicht darum, „den jetzigen Träger auszuschließen oder zu kritisieren.“ Das betonten Sahling und Heinke Ehlers, die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion der Grünen am Freitag in einer gemeinsamen Presseerklärung der beiden Fraktionen.
Es solle vielmehr sichergestellt werden, dass der Rieckhof in Zukunft ein noch diverseres Angebot erhält, welches Menschen unabhängig von Herkunft und Alter anspricht und noch vielfältiger den Austausch im Stadtteil fördert und als Netzwerkmotor dient. „Das Potenzial dieses Ziel zu erreichen, sehen wir auch in dem aktuellen Trägerverein und würden eine Beteiligung begrüßen”, erklärten beide.
Wenn es dann so kommt, dann fehlt nur noch das Bezirksamt am „Runden Tisch“ der Akteure. Vielleicht macht Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen ja die „Causa Rieckhof“ angesichts der teilweise heftig geführten öffentlichen Debatte zur obersten Chefsache. Denn immerhin bekleidet sie quasi das politische Amt in der Verwaltung. So kann die Kuh zum Wohl Harburgs und seiner Bürgerinnen und Bürger vielleicht gemeinsam vom Eis gebracht werden.
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