Wunder der Natur: Die Schachblume blüht bald wieder auf dem Junkernfeld
Seevetal-Hörsten-Over. Ein besonderes Naturschauspiel können Ausflügler jedes Jahr im April auf dem Junkernfeld zwischen Hörsten und Over bewundern. Denn dann blüht dort die Schachblume, auch Schachbrettblume genannt. Mit ihren purpurnen und manchmal auch weißen Blüten, die mit einem Schachbrettmuster verziert sind, bedeckt sie dann die feuchten Wiesen. Hier, im Naturschutzgebiet „Untere Seeveniederung“, liegt eines der wenigen Gebiete in Deutschland, in dem sie gedeiht.
Ein paar Tage wird es wohl noch dauern, bis sich alle Blüten öffnen - um Mitte April wird die Blüte der Schachblume voraussichtlich ihren Höhepunkt erreicht haben - die ersten sind aber schon zusehen. Dieses Jahr findet auch wieder die alljährliche Wanderung des NABU Winsen zur Schachblume statt. Am 23. April geht es um 8 Uhr ab Park-and-ride-Platz am Bahnhof Maschen los.
Das Schachblumen-Wochende in Seevetal
Dazu gibt es in diesem Jahr auch ein ganzes Wochenende, dass der wunderschönen Blume gewidmet ist. Los geht es am Freitag, 14. April, um 18 Uhr mit einer Lesung in der Bücherei in Meckelfeld. Die studierte Künstlerin Gitta Helms aus Fliegenberg liest „Das Märchen von der Schachblume“, in dem erzählt wird, wie die botanische Kostbarkeit zu ihrem Namen kam. Inspiriert von dem von Margarete Hagen stammenden regionalen Märchen aus der Ortschronik „Geschichte des Dorfes Hörsten“, hat Gitta Helms die Geschichte liebevoll illustriert und als Buch veröffentlicht. Wie es möglich ist, solche tiefen, zauberhaften Illustrationen in einem rein digitalen Zeichenprozess zu malen, verrät sie im Anschluss an die Lesung.
Am Sonnabend, 15. April, bietet Gitta Helms von 14 bis 15:30 Uhr im Saal der Bücherei einen Zeichenworkshop „Schachblume“ in Pastellkreide oder Buntstift an. Eingeladen sind alle am Malen und Zeichnen interessierte Blumenliebhaber, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Das Material wird gestellt, der Kostenbeitrag beträgt 10 €. Mitzubringen ist lediglich eine Schürze oder Kittel.
Am Sonntag, 16. April, klingt das Seevetaler Schachblumen-Wochenende mit einem Naturspaziergang in den - dann hoffentlich - purpur leuchtenden Schachblumenwiesen aus. Klaus Großberger von der NABU-Gruppe Winsen führt durch das Junkernfeld und erzählt fachkundig über die Besonderheiten der vielfältigen Flora und Fauna. Treffpunkt ist um 14 Uhr der Parkplatz in Wuhlenburg am Seeve-Siel.
Von Hörsten oder Over aus kann man das Junkernfeld gut erkunden. Aber Achtung: In dem Naturschutzgebiet gibt es bestimmte Verhaltensregeln. So dürfen die gekennzeichneten Wege nicht verlassen werden, Hunde müssen an der Leine geführt werden und unnötiger Lärm sollte vermieden werden.
Die Sage von der Entstehung
Klar, dass es zu diesem Wunder der Natur auf dem Junkernfeld auch ein Märchen gibt: Von einem Junker, der für sein Leben gerne Schach spielte und darüber seine Braut vergaß, der er einen Spaziergang versprochen hatte. Feen und Elfen fanden die traurige Braut und die Fee erfüllte ihr einen Wunsch. Sie wolle ihren Bräutigam nie wieder sehen, wünschte sich die Braut da. Und die Fee erfüllte diesen Wunsch und ließ den Junker und seinen Freund bei ihrem Schachspiel einschlafen. Und die Elfen verwandelten ihn in eine Blume, die traurig ihren purpurnen Kopf hängen ließ und als Zeichen ein Schachbrettmuster hatte.
Aber die Braut war traurig ohne ihren Junker und die Fee gab ihr noch einen Wunsch frei. Sie wolle wieder bei ihren Bräutigam sein, das war ihr Wunsch. Da das nun nicht mehr ging, verwandelte die Fee auch sie in eine Blume - mit einer weißen Blüte ohne muster, da sie ein weißes Kleid trug. Und darum haben die purpurnen, männlichen Schachblumen das Muster, und die weißen, weiblichen, keines. Beide blühen nun wieder vereint auf dem Junkernfeld. Und wenn man in einer hellen Vollmondnacht vor Ort ist, dann soll man noch heute die Elfen auf dem Feld tanzen sehen können.