Pastor Volker Klindworth verabschiedet sich aus Hollenstedt
Hollenstedt/Moisburg. Anfang Juli wechselt Pastor Volker Klindworth von der Kirchengemeinde Hollenstedt in den Kirchenkreis Bremervörde-Zeven. Fast neun Jahre lang war er Pastor der St. Andreas-Kirchengemeinde. „Ich bin dankbar für die gemeinsame Zeit in den Kirchengemeinden Hollenstedt und Moisburg, für die vielen wunderbaren Begegnungen und Erfahrungen und dafür, Teil dieser Gemeinden gewesen sein zu dürfen“, sagt Volker Klindworth (59). Am Sonntag, 30. Juni, wird er von Superintendent Dirk Jäger im Gottesdienst ab 10 Uhr in der St. Andreas-Kirche in Hollenstedt verabschiedet.
Der Wechsel hat private Gründe. Mit seiner Frau Anke Klindworth, Pastorin der Kirchengemeinde Heidenau, möchte er in seinen Geburtsort Kalbe zurückziehen. „Wir wollen auf dem Grundstück neben meinem Elternhaus ein Haus bauen, in dem wir nach dem Ende unseres Berufslebens bleiben wollen. Normalerweise ist ein solcher Schritt erst mit dem Eintritt in den Ruhestand möglich. Bis dahin sind Pastorinnen und Pastoren dienst- und wohnungspflichtig. Wir möchten aber diese Veränderung jetzt vornehmen, um an dem neuen Ort heimisch werden zu können. Für die Stelle im Kirchenkreis Bremervörde-Zeven besteht keine Dienstwohnungspflicht, das kam unserer Entscheidung entgegen“, sagt Volker Klindworth.
Der Theologe hat sich in Hollenstedt und Moisburg sehr wohl gefühlt. „Die Auftakt- und Mahlzeit-Gottesdienste, das Musizieren im Posaunenchor oder unsere Rom-Reise mit 35 Menschen waren besondere Momente für mich. Die Zusammenarbeit mit den Gruppen in Moisburg und Hollenstedt und mit Sabine Krüger, Holger Kuk und allen anderen Hauptamtlichen war immer von Offenheit und Miteinander geprägt. Das Engagement der Jugendlichen im Konfirmationsunterricht war über all die Jahre ganz hervorragend. Die Nachbarschaft arbeitet gut zusammen, beide Kirchenvorstände sind sehr engagiert, hilfsbereit und freundlich zugewandt.“ Immer wieder berührt war er vom großen Vertrauen, das Menschen ihm in Gesprächen entgegenbrachten.
Ihm gefiel es, Gottesdienst-Formate an unterschiedlichen Orten auszuprobieren, so wie in der Sporthalle Moisburg oder im Feuerwehrhaus Halvesbostel. „Kirche kann Menschen überall Räume bieten, in denen sie von ihrem Leben erzählen und ins Gespräch kommen können.“ Für ihn ist die Bibel immer noch spannend, gern hat er in Hollenstedt den Bibelkreis begleitet: „Die Bibel ist nicht angestaubt, die Geschichten sind alt, aber sie sagen uns etwas für unser Leben, unsere Gegenwart. Impulse aus der Bibel können uns leiten, wenn wir uns fragen, wie wir etwa mit der Schöpfung oder mit anderen Menschen umgehen. Und es gibt viele Texte, die Mut machen, wenn das Leben schwer und herausfordernd wird.“
Sorgen machen ihm die Spaltungen in der Gesellschaft. „Es braucht integrative Kräfte, um die Gesellschaft wieder zusammenzubringen. Von der Fußball-Europameisterschaft könnte wirklich eine integrative Kraft ausgehen. Eine solche Kraft, bei der Menschen zusammenkommen, sich austauschen und verstehen, kann auch die Kirche sein. Sie kann Räume dafür bieten.“
Im Kirchenkreis Bremervörde-Zeven wird er mit halber Stelle Pastor der Kirchengemeinde Elsdorf sein und mit halber Stelle Vertretungsdienste übernehmen. Seine Frau Anke Klindworth bleibt Pastorin in Heidenau. Die Hollenstedter Pfarrstelle ist erneut ausgeschrieben. Pastorin Sabine Krüger übernimmt die Vakanzzeit, erhält aber auch Unterstützung von bereits pensionierten Pastoren.