Treffsicherer Schreiberling und kreativer Fotograf Niels Kreller regiert die Heimfelder Schützen
Harburg-Heimfeld. Riesenüberraschung beim Heimfelder Vogelschießen: Der neue Schützenkönig Niels Kreller, von Beruf Journalist und professioneller Fotograf, geboren in Wolfsburg und aufgewachsen in Neu Wulmstorf, hat das Kunststück fertiggebracht, sich innerhalb kürzester Zeit regelrecht ins Rampenlicht zu schießen. "Wenn mir vor zwei Jahren bei meinem Eintritt in den Heimfelder Schützenverein jemand prophezeit hätte, dass ich rund 24 Monate später schon die Königskette tragen darf, hätte ich ihn für verrückt erklärt", sagte der am Sonntagabend zum Nachfolger für Sarah Moysen vorgestellte Niels Kreller unmittelbar nach der Proklamation durch den Heimfelder 1. Vorsitzende René Soltau-Lünsmann.
Ein neuer Blickwinkel für den neuen König
Erfahrungen mit Proklamationen von neuen Schützenmajestäten in Harburg Stadt und Land hat Niels Kreller, Geschäftsführer des Harburger Internet-Magazins „besser-im-blick" und von Fachleuten wie Kunden gleichermaßen als "Harburg-Fotograf" bekannt und geschätzt, eher bei seinen journalistischen Einsätzen bei Schützen-Veranstaltungen. Dann lichtet er die neuen Majestäten ab, stellt als Journalist die Fragen an die Schützenfunktionäre und Majestäten und berichtet dann bei "besser-im-blick" ausführlich von den Festen.
Diesmal stand er - ohne Kamera und Notizblock - plötzlich selbst im Rampenlicht und wurde nun selbst zuerst fotografiert und von Journalisten-Kollegen befragt. "Das war schon ziemlich komisch und auch gewöhnungsbedürftig, aber es hat mir auch viel Freude bereitet", sagte der 51-jährige Junggeselle, der in den kommenden zwölf Monaten von Mareike Ringel als Königin an seiner Seite begleitet wird, wenn er die Heimfelder Schützen bei Bällen anderer Vereine wie der Harburger Schützengilde, der Kreller ebenfalls seit wenigen Jahren angehört, oder beim Landeskönigsball repräsentieren wird. Mareike Ringel ist ebenfalls erst seit einem Jahr Mitglied im Verein. Erfahrene Heimfelder Schützen sind überzeugt, dass Kreller wahrscheinlich sogar der erste König nach dem logischerweise allerersten im Jahr 1890 ist, der als ersten Orden überhaupt gleich den Königsorden errungen hat.
Spontan ging es in den Stand
Der Entschluss, Nachfolger von Sarah Moysen zu werden, kam spontan. Kreller bekam mit, dass nur sein Vereinskamerad Marcel Meyer auf den Rumpf des Vogels schießen wollte, um König zu werden, aber alleine nicht in den Stand wollte - also ging Kreller mit, damit es einen richtigen und würdigen Wettkampf gibt. Um 18:19 Uhr, nach dem 706. Schuss aller Heimfelder Schützen auf den Vogel, war er zu seiner eigenen Überraschung plötzlich König. Bei der Proklamation erhielt er den passenden Beinamen "der Ghostwriter". Marcel Meyer errang bei diesem Wettstreit den Goldenen Flügel.
Niels Kreller: "Wir haben uns nichts geschenkt, aber einen fairen und freundschaftlichen Wettkampf um die Königswürde geliefert. Es war mir eine Ehre, mit Marcel um diese zu schießen." Krellers Adjutanten sind hochkarätige Schützen mit ebenso erfahrenen Partnerinnen: Enno Stöver mit Birgit, Dirk Ammer mit Yvonne, Jens Kabuse mit Caro und Johannes „Jojo“ Tapken mit Jenny Thiel. Weitere Ergebnisse: Vizekönigin der Heimfelder Schützen hinter Kreller, wo Männer und Frauen nicht getrennt um die Würden wetteifern, ist Claudia Klensang. Jungschützenkönigin wurde Anna-Sophie Becker und Vize-Jungschützenkönig wurde Marvin Klensang. Kinderkönig wurde Mads und Kinderkönigin Leonie.
Folgende Ehrungen gab es beim Festessen der Heimfelder Schützen. Langjährige Mitgliedschaften, 25 Jahre: Gaby Wulf, Andrea Pohla, Karl-Heinz Stöver, 60 Jahre: Hans-Heinrich Böttcher, Manfred Klensang, 70 Jahre: Karlheinz Schneider, Gründerorden: Bernd Lünsmann (25 Jahre Knopfsergeanten-Major) Ehrenorden Heimfeld: Claudia Klensang, Ehrenkreuz: Marcel Meyer. Eine besondere Ehrung: Das Protektorabzeichen des Deutschen Schützen-Bunds (DSB) wurde an Karlheinz Schneider verliehen.
Feierliche Verabschiedung der scheidenden Majestät Sarah Moysen
Vorher gab es noch die feierliche Verabschiedung der ehemaligen Königin Sarah Moysen. Nach einem tollen Königsjahr gab es zunächst am Freitag den großen Umzug durch Heimfeld mit anschließendem Großen Zapfenstreich zu ihren Ehren vor der Friedrich-Ebert-Halle. Über 250 Schützen nahmen teil!
Am Sonntag folgte das Festessen im Zeltschlösschen mit vielen Ehrengästen, darunter auch Hamburgs Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard und den beiden Bürgerschaftsabgeordneten Birgit Stöver (CDU) und Sören Schumacher (SPD).
"Sarah hinterlässt große Fußstapfen und ich danke ihr für ein tolles Königsjahr", sagt Niels Kreller rückblickend auf das vergangenen Jahr. "Besonders ihre Spendensammlung an ihrem Königsball zu Gunsten der Deutschen Kinderrheuma-Stiftung wird uns allen in guter Erinnerung bleiben."
Auch über das Kinderfest am Sonnabend, zu dem rund 100 Kinder auf den Festplatz an der Heimfelder Straße kamen, konnten sich die Heimfelder Schützen und besonders das Team rund um Caro Kabuse freuen. Nicht nur das Karussell drehte da fleissig seine Runden, auch im Zelt und auf dem ganzen Platz wurde gespielt und gelacht.