Großer Polizeieinsatz in Harburg: Angespannte Lage vor Halloween

Harburg. Halloween steht vor der Tür – und die Polizei in Harburg bereitet sich auf mögliche Ausschreitungen wie in den vergangenen Jahren vor. Bereits zu Wochenbeginn wurden Kameras an drei strategischen Punkten am Harburger Ring installiert, um die Lage im Vorfeld besser beobachten zu können. Am Dienstagabend kam es bereits zu einem größeren Einsatz am S-Bahnhof Harburg Rathaus, an der Ecke zur Neuen Straße, nachdem ein Streit eskaliert war.
Laut Augenzeugenberichten waren zwei jugendliche Brüder in eine Auseinandersetzung mit einem Mann geraten und hatten ihn mit einer Flasche am Kopf verletzt. Eine zufällig vorbeifahrende Polizeistreife bemerkte den Vorfall und griff ein, doch die Situation verschärfte sich rasch. Die Stimmung am Einsatzort war zunehmend aufgeheizt, und immer mehr, vor allem junge Menschen, versammelten sich in unmittelbarer Nähe. Einige von ihnen trugen Handschuhe und gingen verbal aggressiv gegen die Polizei vor, bedrängten und beleidigten die Beamten.

Am Höhepunkt der Auseinandersetzung standen mehr als 20 Polizisten, darunter Mitglieder der Landesbereitschaftspolizei und zwei Diensthundeführer, einer Gruppe von etwa 50 Jugendlichen und jungen Erwachsenen gegenüber. Erst nachdem mehrere Polizisten einen der beteiligten Brüder in Gewahrsam nehmen und zum Polizeirevier bringen konnten, beruhigte sich die Lage allmählich. Eine Polizeikette schützte das angegriffene Opfer vor weiteren Anfeindungen, während Rettungskräfte die erlittene Kopfverletzung behandelten.
Zum Alter und Herkunft der Brüder, sowie dem Beteiligten dritten Mann konnte das Lagezentrum der Polizei auch am Morgen noch keine Angaben machen.
Bei einer Durchsuchung des verletzten Mannes stellte die Polizei eine größere Menge Bargeld sicher, dessen Herkunft ungeklärt blieb. Er wurde ebenfalls zum Polizeikommissariat gebracht, wo unter anderem ein DNA-Test durchgeführt werden sollte. Gegen 22 Uhr begann die Polizei damit, die Anzahl der Einsatzkräfte zu reduzieren.
Die Polizei hält sich zu ihrem taktischen Vorgehen bislang bedeckt, jedoch bleibt abzuwarten, ob die Sicherheitsmaßnahmen und die Einsatzstrategie die angespannte Lage entschärfen können.