Trauer um Horst Fränkel vom Harburger Shanty-Chor "De Tampentrekker"
Harburg-Heimfeld. Seine großartige Stimme im Harburger Shanty-Chor Tampentrekker ist verstummt. Im Alter von 89 Jahren und wenige Wochen vor seinem 90. Geburtstag ist Horst Fränkel, der seit vielen Jahren am Milchgrund in Heimfeld wohnte, gestorben. Um ihn trauern außer seiner Frau und der Familie die Aktiven der Tampentrekker. Stolze 42 Jahre lang war der Bass von Horst Fränkel die herausragende Stimme des Shanty-Chors, der aus der ARD-Sendung "Inas Nacht" keinesfalls nur in Hamburg bekannt ist.
Sein Herz hing seit seinem Eintritt an "seinem" Chor. Selbst in Zeiten, in denen es ihm gesundheitlich nicht mehr so gut ging, nahm er, wenn irgend möglich, an den Übungsabenden teil und ebenso an Konzerten, auch wenn es ihm teilweise große Mühe machte. Sein „Rolling Home“ am Ende eines Auftritts gehörte einfach dazu – sozusagen wie das „Amen in der Kirche“. Stand er zufällig mal bei einem Shanty-Festival nicht mit auf der Bühne, fragten die Aktiven anderer Chöre sofort: „Wo habt ihr ‚Euren wohlgeformten Bass‘ denn heute?“ Mit ihm hat der Chor eine außerordentlich eindrucksvolle und tragende Stimme verloren.
Nicht nur als Sänger war er den Tampentrekkern fest verbunden. Jahrelang hat er der Gemeinschaft als Vorstandsmitglied als Kassenwart gedient. Er trug darüber hinaus viel zur guten Stimmung im Chor bei. Die Shantysänger werden auch seine witzigen Sprüche und Geschichten sehr vermissen. Er war ein lebendiger, humorvoller Erzähler. Und er hatte viel zu erzählen - aus seiner Jugend- und Schulzeit, aus seinem Berufsleben als Fliesenleger, seiner Zeit als Aktiver im Wilhelmburger Boxverein und von seinen Fängen als Angler (auch in irischen Gewässern). Und natürlich von den unzähligen Chorreisen, an denen er teilgenommen hat. "Horst war ein Original!", sagt auch der jetzige Vorsitzende der Tampentrekker, Andreas Trost.