Ein Fest der Musik - Musas-Neujahrskonzert in der Burg Seevetal verbindet Generationen

Seevetal-Hittfeld/Meckelfeld. Am vergangenen Sonntagmorgen versammelten sich Musikliebhaber im ausverkauften großen Saal der Burg Seevetal in Hittfeld, um das traditionelle Musas-Neujahrskonzert zu genießen. Unter der Leitung der beiden Dirigenten Carsten Klein und Carsten Landsch wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten, das sowohl mit Klassikern der Blasmusik als auch mit modernen Arrangements und eindrucksvolle Soli begeisterte. Das Konzert begann mit dem schwungvollen „So schön ist Blasmusik“, einem traditionellen Eröffnungsstück, das die Freude und die Lebendigkeit der Blasmusik feiert. Dieses Stück brachte das Publikum sofort in Stimmung. "Besser kann ein Konzert nicht beginnen!", brachte eine Zuschauerin ihre Begeisterung zum Ausdruck. Danach machte sich das Orchester an das wohl schwierigste Stück des Morgens: „In 80 Tagen um die Welt“, eine musikalische Adaption des berühmten Romans von Jules Verne. Die Musiker nahmen die mehr als 400 Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine klangliche Reise durch verschiedene Länder, indem sie exotische Melodien und mitreißende Rhythmen aus aller Welt zu einem eindrucksvollen Potpourri verbanden.
Das Konzert erlangte den ersten Gänsehautmoment mit „The Story“, einem Lied, das durch seine gefühlvollen Melodien eine ganz persönliche Geschichte erzählt. Hier zeigte das Orchester seine Ausdrucksstärke und ließ das Publikum spüren, wie Musik Geschichten auf unvergleichliche Weise transportieren kann. Dabei wanderte das Leitmotiv des Stücks durch verschiedene Instrumentengruppen und Solisten.
Mit „Grenzenlos“ wurde ein modernes Blasmusikstück präsentiert. Original für eine Blasmusik-Bigband geschrieben, verschmelzen traditionelle Klänge eindrucksvoll mit innovativen Elementen. Die Solisten am Tenorhorn und der Trompete sorgten zunächst im Alleingang mit ihren verwobenen Hymnen erneut für Gänsehaut, bevor das gesamte Orchester mit einsetzte.
Der Klassiker „Rosen aus dem Süden“ von Johann Strauss II entführte die Zuhörer kurz vor der Pause in die heitere und romantische Welt des Wiener Walzers. Die perfekte Abstimmung und die Leichtigkeit des Spiels ließen die Melodien in strahlendem Glanz erklingen. Dirigent Carsten Landsch: „Insgesamt haben wir fünf Monate lang an den Stücken für dieses Konzert gefeilt. Ich freue mich sehr, dass die Musikerinnen und Musiker mit solch großer Freude dabei sind.“ Die stellvertretende Landrätin des Landkreises Harburg, Christa Beyer, drückte es in ihren Grußworten mit Gustav Mahler aus: „Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.“
Nach einer geselligen Pause mit Brezeln, Popcorn und Getränken, bei der sich die Musiker auch unter das Publikum mischten, zeigte Musas mit dem temporeichen Geschwindmarsch eine weitere Facette: Ein traditioneller Marsch, der durch präzise und energiegeladene Bläserpassagen beeindruckte und das Publikum mit seinem rhythmischen Schwung mitriss.
Die zweite Konzerthälfte zeichnete sich durch ein modernes Highlight aus: „The best of Ed Sheeran“, ein Medley der bekanntesten Hits des britischen Singer-Songwriters. Mit einfühlsamen Balladen wie „Perfect“ und lebhaften Stücken wie „Castle on the hill“ zeigte das Orchester, wie vielseitig und überraschend Blasmusik sein kann. In besonderer Erinnerung bleiben sicher die Blechmusiker, die ihre Instrumente für einige Takte zur Seite legten und den Saal mit Boomwhackers rockten – Kunststoffrohren, die durch Schlagen einen verspielten Ton erzeugen.
Virtuosität und technisches Können standen dann im Mittelpunkt bei „Erinnerungen an Zirkus Renz“, einem berühmten Xylophon-Solo mit Blasorchesterbegleitung. Jessica Sieb beherrschte die rasanten Läufe auf dem Xylophon meisterhaft, was für tosenden Applaus und eine spontane Zugabe sorgte.
Außer weiteren Darbietungen hatte das Orchester schließlich noch ein Stück mit Augenzwinkern parat: Das charmante Arrangement von Heidi Kabels „In Hamburg sagt man tschüss“, begleitet durch den Gesang von Nadja Schmuhl, Carsten Klein und vielen Menschen aus dem Publikum. Außer dem Musas-Blasorchester zeigte auch das Ausbildungsorchester sein Können – und zwar unter den Augen von Gemeindebrandmeister Rainer Wendt. Mit dem Stück „Firefighters“ – einem lebhaften und heldenhaften Feuerwehr-Epos, fanden sich die Zuschauer in einem gefährlichen Feuerwehreinsatz wieder. Die neuesten Musas-Talente, die „Musas Music Girls“, setzten mit dem „Marsch der Tiere“ einen heiteren Akzent. Dieses charmante Werk verleiht verschiedenen Tieren musikalische Charaktere und brachte mit seinen spielerischen Elementen und Tierlauten viele zum Schmunzeln.
Einen weiteren Höhepunkt lieferte das Querflötenquartett mit dem brasilianischen Klassiker „Tico Tico“. Ursprünglich ein Choro – eine brasilianische Form des virtuosen Tanzliedes – arrangierte Carsten Landsch das Stück für die vier Flötensolistinnen Esther Stahl, Anna-Lena Kuhse, Katharina Schiwek und Marit Eddelbüttel. Als der letzte Ton verklungen war, stand das Publikum im Saal und forderte Zugaben. Mit dem „Radetzky Marsch“, einem der bekanntesten Märsche der klassischen Musik, und dem Pophit „Music“, setzte das Orchester die musikalische Reise unter dem Motto „Just Musas“ fort. Die Musikerinnen und Musiker verabschiedeten sich mit der Europahymne.
Das Konzert des Blasorchesters war ein gelungener Auftakt ins neue Jahr, der die musikalische Bandbreite und das Engagement der Musikerinnen und Musiker eindrucksvoll bewies. „Dieser Vormittag wird noch lange nachhallen“, so eine Zuhörerin. Die Auftritte vereinten Tradition und Moderne, Nachwuchsförderung und professionelles Können. Die Vorfreude bei allen Beteiligten auf kommende Musas-Events ist somit groß. Derzeit plant der Verein ein Open-Air-Konzert für den Frieden am 8. Mai in Seevetal.