Zwei neue Stolpersteine in Meckelfeld erinnern an NS-Opfer

Seevetal-Meckelfeld. Am 2. Juni 2025 wurden vor der Bücherei Seevetal zwei neue Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an die NS-Opfer Martha Dölle und Adolf Wendt junior – zwei Menschen aus Seevetal, deren Leben durch das Nazi-Regime gewaltsam beendet wurde.
Das Gymnasium Meckelfeld, das die Patenschaft für die Gedenksteine übernommen hat, organisierte eine bewegende Gedenkveranstaltung. „Mit dieser Aktion leisten wir einen würdigen Beitrag zum NS-Gedenken“, betonte Schulleiter Olaf Lakämper. „In einer Zeit, in der die Erinnerung an die NS-Zeit manchmal in Frage gestellt wird, ist es umso wichtiger, sich aktiv mit den Geschehnissen auseinanderzusetzen. Nur so können wir sicherstellen, dass solche Gräueltaten nie wieder geschehen.“

Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b porträtierten die Lebensgeschichten der beiden Opfer eindrucksvoll. Begleitet wurde die Veranstaltung musikalisch vom Musikkurs des Gymnasiums. Bürgermeisterin Emily Weede mahnte, die Stolpersteine sollten auch ein Impuls sein, sich mit der eigenen Familiengeschichte auseinanderzusetzen und mutigen Widerstand nicht zu verschweigen.
Die Stolpersteine, gesetzt vom Künstler Gunter Demnig, ehren Dölle, die Opfer der sogenannten „Euthanasie“ wurde, und Wendt, der im KZ Neuengamme starb. „Es ist so wichtig, die Namen wieder sichtbar zu machen. Die meisten dieser Opfer haben weder Gräber noch Grabsteine. Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist. Das ist gerade für Angehörige sehr wichtig.“
Begleitet wurde der Tag durch eine Lesung der Autorin Cornelia Franz sowie durch eine Abendveranstaltung mit Dr. Jörn Lindner vom Gemeindearchiv, der erste Forschungsergebnisse zur NS-Zeit in Seevetal präsentierte.