Nach dem ICE-Unfall: Schienenwerk auf der Suche nach neuer Zufahrt
Harburg-Rönneburg. Fünf Monate nach dem Zusammenstoß des Intercity-Express 613 mit einem Sattelschlepper auf einem Bahnübergang in Rönneburg ist die Unfallursache noch nicht geklärt. Wie berichtet war dabei ein ICE-Fahrgast tödlich verletzt worden. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hatte zunächst Ermittlungen gegen den Lkw-Fahrer wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung angenommen. Offenbar gibt es aber auch einen anderen Verdacht.
So hat das Harburger Polizeikommissariat 46 angeordnet, dass die kleine Straße Weller, die über den Bahnübergang führt, nur noch von Fahrzeugen mit einer Gesamtlänge von höchstens zehn Meter benutzt werden darf. Tatsächlich soll sich der Sattelschlepper, der Spezialschienen aus dem Vossloh Rail Center transportiert hat, in der engen Kurve über den Bahnübergang festgefahren haben und nicht mehr vor- oder zurückkonnte. Dafür spricht auch die immer noch anhaltende Vollsperrung des Bahnübergangs. Wann und ob überhaupt diese Sperrung wieder aufgehoben wird, war nicht zu erfahren. Das könnte das PK 46 auch nicht allein entscheiden.
Die Sperrung wiederum schafft Probleme für das Vossloh Rail Center. Das bestätigt auch Unternehmenssprecher Ivo Banek: „Wir suchen nach einer neuen Zufahrt.“ Deshalb wolle man mit der niedersächsischen Nachbargemeinde Seevetal über eine dauerhafte Lösung sprechen. Er bestätigte auch, dass jetzt schon ein zum Teil unbefestigter Weg parallel zur Bahnstrecke genutzt wird. seevetal-aktuell.de hat zuerst darüber berichtet. Der Weg endet in Meckelfeld in Höhe Hillenklint.
Vossloh braucht eine Zufahrt. Die langen, bis zu 200 Meter langen Normalschienen werden per Schiene transportiert, aber die besonders gefertigten Spezialschienen für die Weichenbereiche verlassen das Schienenwerk auf dem Lkw.
