Neues Zuhause für Harburg-Huus und LGZ
Harburg. Gute Nachrichten für die soziale Infrastruktur im Hamburger Süden: Das Harburg-Huus, die Notunterkunft für obdachlose Menschen, und das Lokale Gesundheitszentrum (LGZ) Harburg ziehen im Frühjahr/Sommer 2026 gemeinsam in den Martin-Leuschel-Ring. Am Wallgraben entsteht damit ein zentraler Standort für Obdachlosenhilfe, Sozialberatung und medizinische Versorgung.
Die bisherige Unterkunft am Außenmühlenweg, betrieben vom DRK-Kreisverband Hamburg-Harburg e.V., ist längst zu klein. „Wir mussten täglich drei bis vier Menschen abweisen, die dringend einen Schlafplatz bräuchten“, erklärt die Leiterin des Harburg-Huus, Julia Malert. Der neue Standort schafft Entlastung: Die Übernachtungsplätze werden von 12 auf 24 Betten verdoppelt, verteilt auf sechs Zimmer, darunter auch welche für Frauen. Zudem wird die Einrichtung barrierearm und bietet erstmals auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität Zugang zu Duschen, Waschmöglichkeiten und Schlafräumen.
Mit über 540 Quadratmetern Nutzfläche (plus 133 Quadratmeter Gemeinschaftsfläche mit dem LGZ) entsteht Platz für einen größeren Tagesaufenthalt mit bis zu 60 Gästen. Hunde dürfen auch künftig mitgebracht werden. Das Harburg-Huus bleibt an 365 Tagen im Jahr geöffnet und bietet umfassende Sozialberatung, um den Weg zurück in eigenen Wohnraum zu erleichtern.
Der gemeinsame Standort mit dem LGZ Harburg soll wichtige Synergien schaffen. Das LGZ-Team um Leiterin Katharina Kellermeier hat seit Mai 2024 über 600 Beratungen durchgeführt – vor allem für Menschen ohne Hausarztbindung. „Durch die räumliche Nähe können Gäste des Harburg-Huus künftig auch unkompliziert medizinische und soziale Beratung in Anspruch nehmen“, sagt DRK-Bereichsleiter Nicolai Panke.
Das LGZ bleibt auch weiterhin mit einer wöchentlichen Sprechstunde im DRK-Stadtteiltreff in der „Galleria Rehrstieg“ in Neuwiedenthal präsent. Finanziert wird das Harburg-Huus seit 2023 teilweise von der Sozialbehörde, viele Angebote bleiben aber spendenfinanziert.
