In der Harburger SPD hat's geknallt: Parteispitze abgewählt
Harburg. Hammer auf der heutigen Kreisdelegiertenversammlung der Harburger SPD: Die bisherigen Kreisvorsitzenden Ronja Schmager und Sören Schumacher (beide SPD Marmstorf), die die Harburger SPD bisher als Doppelspitze geführt hatten, wurden abgewählt. Stattdessen wurde Oksan Karakus aus dem Distrikt Harburg-Mitte in Landhaus Jägerhof von den Delegierten zur neuen Kreisvorsitzenden gekürt.
Zunächst sollten Schmager und Schumacher als Doppelspitze wiedergewählt werden. So zumindest der Plan des Kreisvorstandes. Allerdings entbrannte zu Beginn unter den Delegierten eine grundsätzliche Diskussion um die Doppelspitze, es gab eine einstündige Unterbrechung.
Es folgte die Wahl der oder des Vorsitzenden, zu der Ronja Schmager antrat. Allerdings bekam sie eine Gegenkandidatin: Oksan Karakus. Und die holte im ersten Wahlgang 45 Stimmen – Schmager nur 25.
Sören Schumacher trat daraufhin als Stellvertreter erst gar nicht mehr an. Die unterlegene Partei zog ihre Kandidatinnen und Kandidaten ganz zurück. Gewählt als stellvertretende Kreisvorsitzende wurden Arne Thomsen, Benizar Gündoğdu und Frank Wiesner..
Dieses Ergebnis kommt für einige Genossen nicht ganz überraschend. „Es zeigt, wie sehr sich die Parteispitze von den Mitgliedern entfern hat“, erklärte ein Parteimitglied gegenüber besser-im-blick. Wichtige Themen, bei denen viele Mitglieder mit dem Agieren der Parteispitze nicht zufrieden waren, waren der Umgang mit dem Abrigado und der Harburger Tafel sowie der Rieckhof. „Die waren ausschlaggebend“, so ein Mitglied. „Das ist eine klare Absage daran, dass die SPD sich zuletzt nur noch als Anhängsel des Bezirksamtes gezeigt hat.“
„Es ist wirklich Zeit für einen Wandel“, sagte Karakus zu besser-im-blick. „Ich bin bereit diese Verantwortung, die mir heute übertragen wurde, zu übernehmen, und werde der SPD gemeinsam mit dem Kreisvorstand ein Gesicht geben, das Harburg repräsentiert."
Auch wenn bei der Gesamtgemengelage in der Partei auch die alten Gegner der bisherigen Parteiführung bestimmt an der Wahl Karakus‘ mit beteiligt waren. hat. Auf jeden Fall dürfte jetzt das Verhältnis zwischen Parteiführung und Fraktionsspitze um Frank Richter spannend werden.
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