Erster Christopher Street Day in Buchholz übertrifft alle Erwartungen
Buchholz. Mit rund 700 Teilnehmenden hat der erste Christopher Street Day (CSD) in Buchholz am vergangenen Wochenende ein deutliches Zeichen für Vielfalt und Toleranz gesetzt. Die Zahl der Demonstrierenden übertraf die Erwartungen der Organisatoren deutlich – ursprünglich war man von etwa 300 Menschen ausgegangen.
Die bunte Parade durch die Innenstadt verlief überwiegend friedlich. Nur vereinzelt versuchten kleine Gruppen queerfeindlicher Jugendlicher, die Veranstaltung zu stören. Diese Zwischenfälle konnten jedoch dank eines vorbereiteten Sicherheitskonzepts und des engagierten CSD-Verteidigungsteams schnell und deeskalierend gelöst werden.
Organisation in Rekordzeit
Das CSD-Komitee, bestehend aus Vertreterinnen der Linksjugend [‘solid], der Grünen Jugend, Fridays for Future und dem Queertreff Buchholz, hatte die Veranstaltung in nur acht Wochen organisiert. „Wir sind überwältigt von der enormen Resonanz des CSDs. Angesicht der neusten, skandalösen Vorschläge des Innenministeriums, Listen von Transpersonen, die ihren Namen ändern, einzuführen, ist es ermutigend zu sehen, dass sich so viele Buchholzer*innen dem queerfeindlichen Tenor entgegenstellen“, erklärte Alex Luna Hoffmann von der Linksjugend [‘solid]. Angesichts jüngster queerfeindlicher Debatten, etwa um mögliche Listen von Transpersonen, sei es ermutigend, dass so viele Buchholzerinnen ein Zeichen gesetzt hätten. „Trotzdem müssen wir uns bewusst sein, dass die Queerfeindlichkeit nicht nur von einzelnen Akteuren wie AfD und CDU vorangetrieben wird, sondern systemisch gewollt und befördert wird. Alle Menschen, die nicht in das Rollenbild Mann-Frau reinpassen, werden ausgegrenzt und diskriminiert", so Hoffmann weiter.
Auch Pia Lucienne Bänecke von der Grünen Jugend zog ein positives Fazit: „Der große Zuspruch bestärkt uns darin, dass wir mit dem CSD eine wichtige Lücke in Buchholz geschlossen haben. Wir möchten uns bei allen Unterstützer*innen bedanken, die diesen Tag möglich gemacht haben. Besonders hervorzuheben ist auch das CSD-Verteidigungsteam, das die wenigen Störversuche durch queerfeindliche Personen souverän und deeskalierend gelöst hat.“
CSD soll feste Institution werden
Nach dem erfolgreichen Auftakt wollen die Organisator*innen nun einen Verein gründen, um den CSD in Buchholz dauerhaft zu etablieren. Für das kommende Jahr ist bereits eine größere Veranstaltung geplant. „Der CSD Buchholz soll zu einer festen Institution werden, die jährlich ein Zeichen für Vielfalt, Respekt und Gleichberechtigung setzt“, kündigte Bänecke an. Interessierte seien herzlich eingeladen, sich an der Organisation zu beteiligen.
