Noch mehr Mini-Wohnungen in der Harburger City
Harburg. Die Innenstadt attraktiver zu machen ist das erklärte Ziel der Harburger Stadtplanung. Zumindest für Investoren ist sie längst ein Hot Spot – das hat nicht zuletzt der Ankauf der Karstadt-Immobilie durch die Stadt bewiesen. Sie hat damit einer drohenden Spekulation einen Riegel vorgeschoben. Auch die Fußgängerzone „Lü“, die von vielen als dringend reparaturbedürftig empfunden wird, ist für Investoren durchaus attraktiv. Das beweist der jüngste Deal mit einem Gebäude, dessen Bau gerade erst begonnen hat.
Die Wohn- und Gewerbeimmobilie Lüneburger Straße 4-8, die den alten Marquardt-Bau am südlichen Ende der Fußgängerzone ersetzen soll, ist vom Projektentwickler GBI für einen zweistelligen Millionenbetrag an einen Privatinvestor verkauft worden. Das meldet das DEAL Magazine. Das siebengeschossige Wohn- und Geschäftshaus wird nach Fertigstellung knapp 1.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche und gut 3.000 Quadratmeter Wohnfläche bieten. (ag)
Die Wohnfläche wird aufgeteilt in 64 „moderne City Apartments“. Im Klartext: Die Wohnungen haben durchschnittlich nur 47 Quadratmeter, andere nennen das auch Mikrowohnungen. Genau dieser Umstand wird noch ein politisches Nachspiel haben. Die SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung ist irritiert, weil nach jahrelanger Diskussion über den Wohnungsmix in diesem Haus ein Kompromiss mit nur 49 kleinen Wohnungen und dem Rest Wohnungen in „normaler“ Größe gefunden worden sei. Schließlich habe es doch wieder eine Umplanung gegeben.
Die SPD fordert nun vom Bezirksamt eine Klärung. Immerhin habe es einen Beschluss der Bezirksversammlung gegeben, auf die Genehmigung von Mikro Apartments in der Harburger Innenstadt zu verzichten, nachdem im benachbarten Projekt HAR6 (ehemals Harburg Center) schon mehr als 200 solcher Miniwohnungen angeboten werden.