Jens Hoff – DIG DEEPER: Stadtmuseum Harburg zeigt umfassende Retrospektive
Harburg. Jens Hoff – ein Harburger Jung, ein Maler, einer, der nach Perfektion strebte. Und ein Künstler, der in seinem Heimatort weitgehend unbekannt ist. Das soll sich ändern: Nachdem Werke von Hoff in einer Ausstellung im Habibi-Atelier im Marktkaufcenter zu sehen waren, zeigt das Harburger Stadtmuseum nun in Kooperation mit der Sparkasse Harburg-Buxtehude in deren Räumen im Beratungscenter Am Sand nun die Retrospektive „Jens Hoff – DIG DEEPER“ 14 ausgewählte Werke des 1954 in Harburg geborenen und Ende 2018 in Hannover verstorbenen Künstlers.
Jens Hoff, der perfektionistische Autodidakt
Jens Hoff begann bereits mit 14 Jahren erste Malversuche, indem er Comics nachzeichnete. Als Autodidakt erreichte er schnell eine hohe handwerkliche und künstlerische Fertigkeit. 1980 bewarb er sich an der Hamburger Hochschule für bildende Künste im Stil des „fantastischen Realismus“, wurde jedoch mit der Begründung abgelehnt, dass man ihm nichts mehr beibringen könne.
1982 begann er sein Studium an der Hochschule für bildende Künste in Hannover, welches er 1988 erfolgreich abschloss. Hannover wurde sein Lebensmittelpunkt, wo er sich als geschätzter Maler etablierte. Er strebte stets danach, seine Kunst zu perfektionieren, um der Gesellschaft etwas von dem zurückzugeben, was er durch Stipendien und Unterstützung erhalten hatte. Das, so sein Bruder Olaf Hoff, war in seinen Augen das mindeste, was er tun konnte.
Jens Hoff, der fordernde Künstler
Jens Hoff hinterließ ein komplexes künstlerisches Werk, das bis zuletzt von Kontinuität und Beharrlichkeit geprägt war. Seine Bilder erschließen sich dem Betrachter nicht auf den ersten Blick, sondern bieten Raum für individuelle Projektionen. „Jens forderte vom Betrachter mit einzugehen in das Bild“, erzählt Olaf Hoff. „Er erwartete, dass ein gewisses Maß an Einfühlung vorhanden war. Und er hat sich immer gefreut, wenn er es geschafft hat, jemanden in seine Kunst einzubinden.“
Hoffs eindrucksvolle Werke verbinden Abstraktes mit Gegenständlichem und schaffen eine Symbiose aus realistischen und mystisch-traumhaften Elementen. Besonders hervorzuheben sind seine berührenden Porträts und faszinierenden Landschaften, die oft von seiner Liebe zur Musik inspiriert wurden. Ein Fanatiker der Malerei und begeisterter Musikkenner zugleich, ließ sich Hoff von Jazzgrößen wie Thelonious Sphere Monk, Klassikern wie Béla Bartók und zeitgenössischen Künstlern wie David Bowie und U2 inspirieren.
Jens Hoffs Werke ziehen den Betrachter in ihren Bann
Auch Jens Brauer, Leiter der Stadtgeschichte, zogen die Werke Hoffs deshalb sofort in ihren Bann. „Es gibt Augenblicke, die hat man nur ganz selten. Man hört etwas, sieht etwas – und das berührt einen tief“, berichtet er von seinem ersten Kontakt mit dem Werk von Jens Hoff bei einem Treffen mit dessen Bruder. „Und so ging es mir, das hat mich nicht mehr losgelassen.“
Ebenso zeigt sich Tobias Schwebs, stellvertretender Leiter des Beratungscenters Harburg der Sparkasse, begeistert und freut sich, die Retrospektive in den Räumen der Sparkasse zeigen zu können: „Die Förderung von Kunst und Kultur ist eine wesentliche Säule unseres regionalen Engagements. Wir freuen uns, diese besondere Ausstellung in unseren Räumen präsentieren zu können.“
Die Ausstellung „Jens Hoff – DIG DEEPER“ zeigt 14 seiner geheimnisvollen und künstlerisch mutigen Bilder. Für Interessierte bietet das Stadtmuseum Harburg am 1. August und am 5. September Führungen durch die Ausstellung an. Diese werden von Olaf Hoff, dem Bruder des Künstlers, geleitet, der tiefgehende Einblicke in die Entstehungsgeschichten und Hintergründe der Werke seines Bruders geben wird.