DRK-Kriseninterventionsteam erweitert Kapazitäten: 15 neue Ehrenamtliche qualifiziert
Harburg. Das Kriseninterventionsteam (KIT) des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Hamburg-Harburg verstärkt sein Team: 15 neue ehrenamtliche Mitglieder wurden erfolgreich qualifiziert und sind nun einsatzbereit. Damit steigt die Gesamtzahl der Helfer auf 60. Hamburgs Polizeivizepräsident Mirko Streiber empfing die neuen KIT-Mitglieder feierlich im Polizeipräsidium und überreichte ihnen die Urkunden zur abgeschlossenen Qualifizierung.
Reaktion auf steigende Einsatzzahlen
Die Erweiterung des Teams erfolgt als Reaktion auf die stetig steigenden Alarmierungszahlen. Im vergangenen Jahr betreuten die KIT-Helfer 1.746 Menschen bei rund 600 Einsätzen – das entspricht fast zwei Einsätzen pro Tag. "Um unsere ehrenamtlich engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch die enorm hohen Einsatzzahlen nicht irgendwann psychisch zu überlasten, haben wir das Team verstärkt", sagt Malte Stüben, Leiter des KIT, das zum DRK Hamburg-Harburg gehört. "Mit den neuen Helferinnen und Helfern können wir die Last insgesamt besser verteilen und, selbst bei mehreren Einsätzen, weiterhin binnen 30 bis 45 Minuten nach Anforderung die vor Ort erforderliche psychosoziale Akutbetreuung von Betroffenen übernehmen.“
Umfangreiche Qualifizierung
Die 15 neuen KIT-Mitglieder absolvierten in den vergangenen Monaten ein mehrstufiges Auswahlverfahren sowie über 112 Stunden fachtheoretische Schulungen. Nun folgt die praktische Einarbeitung, bei der sie bis Ende des Jahres von erfahrenen KIT-Kollegen begleitet werden.
„Das Kriseninterventionsteam des DRK ist ein wichtiger Bestandteil der psychosozialen Notfallversorgung in Hamburg. Ich bedanke mich daher sehr herzlich bei allen Mitgliedern des KIT für die großartige Unterstützung unserer Kolleginnen und Kollegen. Dieses ehrenamtliche Engagement verdient allerhöchste Anerkennung“, lobte Hamburgs höchster uniformierter Polizeibeamter.
"Erste Hilfe für die Seele"
Das KIT wird in akuten Krisensituationen alarmiert, beispielsweise nach schweren Unfällen, dem plötzlichen Tod eines Angehörigen oder Gewalttaten. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer leisten dabei "Erste Hilfe für die Seele", helfen Betroffenen, das Erlebte zu realisieren, klären über mögliche Belastungsfolgen auf und vermitteln bei Bedarf weiterführende Hilfen.
Vielfalt im Ehrenamt
Das Kriseninterventionsteam zeichnet sich durch seine Multiprofessionalität aus. Viele Mitglieder arbeiten in sozialen Berufen oder im Gesundheitswesen, darunter Psychologen, Notfallsanitäterinnen oder eine Kinderärztin. Doch auch Wirtschaftsanwälte oder Fluglotsinnen engagieren sich im Team. „Wir sind sehr froh, dass es so viele engagierte Menschen in Hamburg gibt, die sich für andere einsetzen", so der Polizeivizepräsident weiter. „Das Ehrenamt ist eine wichtige Säule unserer Gesellschaft.“
Über das KIT Hamburg
Das Kriseninterventionsteam des DRK Hamburg-Harburg hilft Opfern, Angehörigen und Augenzeugen nach plötzlichen Notfällen, Unglücken oder Straftaten. Es bietet psychosoziale Akuthilfe in Hamburg und ist rund um die Uhr erreichbar. Alarmierungen erfolgen durch Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienste. Die Einsätze sind für Betroffene kostenlos, das KIT finanziert sich ausschließlich durch Spenden.
