Bezirksamt will Freizeitspaß an der Außenmühle erhalten
Harburg. Bei Sonnenschein im Tretboot über die Außenmühle schippern und danach noch ’ne Ladung Pommes im Bootshaus. Das ist für viele Harburger der optimale Freizeitspaß. Umso größer war der Aufschrei als bekannt wurde, dass die Tretboote mit Hilfe von eBay nach Meck-Pomm verkauft worden sind und dass vorerst keine neuen angeschafft werden. Und mehr noch: Das Bootshaus ist nach der Winterpause immer noch geschlossen. Auf seiner Homepage verkündet der Betreiber: „Auf Grund behördlicher Auflagen können wir das Bootshaus zur Zeit leider nicht in Betrieb nehmen.“
In den sozialen Medien tobt der Volkszorn. Da wird zu einer Unterschriftenaktion aufgerufen, andere wollen „den Bürgermeister“ einschalten. Und immer wieder Bemerkungen wie „Alles, was in Harburg noch Spaß macht, wird abgeschafft“ oder „das Bezirksamt kriegt Harburg noch kaputt“. Ist das wirklich so? Der Betreiber des Bootshauses und auch des Tretbootverleihs spricht in einer regionalen Tageszeitung von einer „mittelgroßen Anzahl von Genehmigungen, die Jahr für Jahr beantragt werden müssen“. Er behauptet auch, dass es Jahr für Jahr schwieriger werde, gerade im Umfeld von Naturschutzgebieten.
Nun gibt es aber an der Außenmühle weit und breit kein Naturschutzgebiet. Größere Uferbereiche stehen lediglich unter Landschaftsschutz, wo es wesentlich geringere Auflagen gibt. Wo ist dann aber das Problem? „besser-im-blick“ hat im Bezirksamt nachgefragt. Sprecherin Sandra K. Stolle darf zwar wegen des Datenschutzes nichts über die Gründe sagen, die zu einer Verzögerung bei der Erteilung der Genehmigung geführt hätten. Es sei aber einzusehen, dass die Sicherheit der Bootshaus-Gäste jederzeit gewährleistet sein müsse. Im Übrigen seien die behördlichen Auflagen schon länger bekannt, neue Auflagen gebe es jedenfalls nicht. Stolle: „Ich möchte noch einmal betonen, dass das Bezirksamt alles dafür tun wird, diese schöne Freizeitlocation zu erhalten.“
