Menschen. Fakten. Meinungen. | Die Bedeutung von hochwertiger Kindertagesbetreuung in Harburg
Liebe Leserinnen und Leser,
dieses Mal schreibt Britta Hermann für unsere Kolumne "Menschen- Fakten. Meinungen.". Die Harburgerin ist Bürgerschaftsabgeordnete für Bündnis 90/Die Grünen. Ihr Thema: Die Bedeutung von hochwertiger Kindertagesbetreuung in Harburg: Ein Aufruf zur Einigung im Streik der Elbkinder-Kitas.
Die Bedeutung von hochwertiger Kindertagesbetreuung in Harburg: Ein Aufruf zur Einigung im Streik der Elbkinder-Kitas
In den letzten Wochen sorgten die Streiks der Hauswirtschaftskräfte in den Elbkinder-Kitas in Hamburg für Aufsehen. Es wird wieder einmal deutlich, wie wichtig eine verlässliche und hochwertige Kindertagesbetreuung für unsere Gemeinschaft ist. In Harburg spüren wir die Auswirkungen dieser Arbeitskämpfe besonders stark, denn hier leben im Hamburger Vergleich besonders viele Kinder.
Harburg steht vor vielen Herausforderungen. Familien kämpfen mit wirtschaftlichen Unsicherheiten und sozialen Problemen. Eine zuverlässige Kita-Betreuung bietet den Kindern einen sicheren Ort zum Spielen und Lernen und ermöglicht den Eltern, ihrer Arbeit nachzugehen und so zum Familieneinkommen beizutragen. In einem Stadtteil, der mit Armut und sozialen Spannungen zu kämpfen hat, ist die Bedeutung einer stabilen und fördernden Umgebung für die Kleinsten also besonders groß.
Seit einigen Wochen streiken die Hauswirtschaftskräfte der Elbkinder-Servicegesellschaft (EKSG) für höhere Löhne. Streiks sind ein legitimes Mittel, um für bessere Arbeitsbedingungen einzutreten. Von vielen Eltern und Kolleg*innen in den Kitas nehmen wir Solidarität und Zustimmung zu den Forderungen der Streikenden wahr. Doch gleichzeitig belastet diese Situation Eltern, Kitas, Kolleg*innen und auch die Streikenden enorm.
Wichtig ist: Leckeres, gesundes Essen und saubere Räume sind entscheidende Bestandteile einer positiven Lern- und Entwicklungsumgebung. Ohne diese Basis lässt sich hochwertige pädagogische Arbeit nur schwer umsetzen. Die Rolle der Hauswirtschaftskräfte, die diese Arbeit in den Elbkinder-Kitas erledigen, ist daher an Wichtigkeit kaum zu überschätzen.
Wir wissen, dass durch die Inflation und steigende Tarifkosten viele Kitas vor großen finanziellen Herausforderungen stehen, auch die Elbkinder. Gerade in solch schwierigen Zeiten müssen alle Beteiligten – die streikenden Mitarbeiter*innen, Gewerkschaften und die Kita-Träger – gemeinsam konstruktive Lösungen suchen. Ich möchte daher ausdrücklich dazu aufrufen, dass alle Beteiligten wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren, in offene und faire Gespräche gehen, um zeitnah zu verbindlichen Vereinbarungen zu kommen
Darüber hinaus gilt, dass Kitas in Harburg und ganz Hamburg grundsätzlich so ausgestattet werden müssen, dass sie ihrem Bildungsauftrag vollumfänglich nachkommen können. Dazu gehört selbstverständlich auch eine Bezahlung nach Tarif und die Anerkennung der wichtigen Arbeit der Hauswirtschaftskräfte.
Noch in diesem Jahr werden wir in der Hamburger Bürgerschaft den nächsten Doppelhaushalt beschließen. In den Haushaltsverhandlungen werden wir uns wieder dafür einsetzen, dass die Kitas die nötigen Mittel erhalten, damit alle Kinder, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, gleiche Startchancen haben. Wir treiben auch die Einbindung der Hauswirtschaftskräfte in tarifliche Vereinbarungen voran. Solche strukturellen Veränderungen erfordern Geduld und Hartnäckigkeit, da viele Beteiligte zustimmen müssen. Wir setzen auf allen Ebenen auf eine hohe Qualität in Kitas.
Ich bin davon überzeugt, dass wir zusammen eine stabile, förderliche und qualitativ hochwertige Umgebung für unsere Kinder schaffen können. Vielen Dank an alle Beteiligten für ihren Einsatz und ihre Geduld in dieser herausfordernden Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Kitas Orte der Geborgenheit und Bildung bleiben, die unsere Kinder verdienen. Das ist und bleibt die beste Investition in die Zukunft!