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AfD in der Ebert-Halle: Eine Schule macht mobil gegen den Hass

| Niels Kreller | Politik
Die Friedrich-Ebert-Halle wird von den Schülern, Lehrern und Eltern des Friedrich-Ebert-Gymnasiums mit Spruchbändern versehen. | Foto: Lenthe-Medien
Die Friedrich-Ebert-Halle wird von den Schülern, Lehrern und Eltern des Friedrich-Ebert-Gymnasiums mit Spruchbändern versehen. | Foto: Lenthe-Medien

Harburg-Heimfeld. Harburg macht mobil gegen den Auftritt des AfD-Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla. Am Sonntag, 26. Januar 2025 ab 16 Uhr, möchte Chef der Partei in der Friedrich-Ebert-Halle in Heimfeld auftreten. Dort will er vor rund 1.000 Besuchern für die Partei in der anstehenden Bundestagwahl werben.

FEG macht mobil gegen den Hass: "Demokratie braucht keine Alternative"

Der Kreisschülerrat Harburg wendet sich ebenfalls gegen den Auftritt Chrupallas. „Die Friedrich-Ebert-Halle, die als Aula des Gymnasiums dient, sollte nicht für Veranstaltungen genutzt werden, die unseren demokratischen Werten widersprechen“, heißt es in einer Erklärung des Rates. „Das Bundesamt für Verfassungsschutz stuft die AfD als teilweise rechtsextremistischen Verdachtsfall ein. Den Landesverband Sachsen der AfD wird als gesichert rechtsextrem eingestuft.“ Die geplante Veranstaltung stehe im Widerspruch zu den demokratischen Grundsätzen der Schulgemeinschaft.

EIn Transparent mit der Botschaft "Kein Platz für Rassismus" wir an der Ebert-Halle angebracht. | Foto: Lenthe-Medien

Auch das Friedrich-Ebert-Gymnasium zeigt deutlich, was es davon hält, dass die AfD in der Ebert-Halle eine Veranstaltung macht: Die Erweiterte Schulleitung, der Vorstand des Schulelternrates, der Personalrat, die Schülervertretung und viele weitere Schülerinnen und Schüler haben am Freitag Transparente gestaltet, auf denen sich für eine vielfältige und demokratische Gesellschaft ausgesprochen wird.

Am Sonnabend beteiligten sich mehr als 200 Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und andere Freiwillige aus dem Stadtteil und Harburg daran, die Schule und die Ebert-Halle in ein Bollwerk für Demokratie und Vielfalt zu verwandeln. So wurden die Fenster der beiden Flügel mit Botschaften versehen. Auf dem einen steht in den Fenstern "Wir sind bunt, wir lieben Vielfalt, Nein zu Rassismus", auf dem anderen "Unsere Schule bleibt bunt. Demokratie schützen!"

Vor der Ebert-Halle haben Kinder eine riesige Regenbogenfahne auf den Boden gemalt. An der Ebert-Halle selbst hängen viele Regenbogenfahnen. Ein großes Spruchband hängt über den ganzen Hof, auf dem steht "Demokratie braucht keine Alternative". Und stündlich werden es mehr, was die Botschaft der Schule zeigt: Wir stehen zusammen gegen Hass und für Vielfalt und Demokratie.

Band Revolverheld ruft auf: Denn ‚Nie wieder ist jetzt und wir stehen zusammen‘“

Der Widerstand gegen die AfD-Veranstaltung hat auch prominente Unterstützer: Die Band „Revolverheld“ ruft zur Kundgebung des „Harburger Bündnis für Demokratie und Zusammenleben in Vielfalt“ auf. Die Friedrich-Ebert-Halle sei für die Band etwas Besonderes, sagt Johannes Strate, Sänger der Band, auf dem Instagram-Kanal der Schülervertretung des Friedrich-Ebert-Gymnasiums. Dort in der Halle hatte die Band ihr MTV Unplugged-Album aufgenommen. Die Band verbinde mit der Halle ganz viel Liebe, eine schöne Zeit und tolle Emotionen. „Ich finde das schlimm, dass diese Halle nun für Propagandazwecke missbraucht wird.“ Deshalb würde sich Revolverheld freuen, wenn viele zur Kundgebung kämen. „Denn ‚Nie wieder ist jetzt und wir stehen zusammen‘.“

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Kundgebungen gegen die AfD-Veranstaltung

Gleich nach dem Bekanntwerden der Wahlkampfveranstaltung regte sich Widerstand in Harburg. Das Harburger Bündnis „Einig gegen Rechts“ ruft zur Kundgebung ab 13 Uhr am Alten Postweg 28 gleich neben der Friedrich-Ebert-Halle auf. Man will Chrupalla „ausdrücklich nicht willkommen heißen“. „Tino Chrupalla steht als Vorsitzender der Bundestagsfraktion für diesen Schulterschluss mit der extremen Rechten. Seine vermeintlich "gemäßigten" Auftritte können nicht darüber hinwegtäuschen, dass er diese Entwicklung nicht nur duldet, sondern aktiv vorantreibt“, so das Harburger Bündnis „Einig gegen Rechts“.

Um 15 Uhr beginnt die Kundgebung des „Harburger Bündnis für Demokratie und Zusammenleben in Vielfalt“ am Heimfelder Platz (Alter Postweg 46 vor St. Paulus). Das Bündnis wird unterstützt von Parteien, Gewerkschaften, den Omas gegen Rechts, dem AStA der TUHH, der Initiative Gedenken in Harburg, Kirchen und islamischen Vereinigungen und vielen anderen zivilgesellschaftlichen Institutionen.

Im vergangenen Jahr hatte es die Protestkundgebung organisiert, die auf dem Greta-und-Herbert-Wehner-Platz nach dem Bekanntwerden des Treffens von Rechtsextremen zu „Remigrationsplänen“, darunter auch AfD-Mitgliedern, stattfanden. „Vor genau einem Jahr vereinbarten rechtsextreme Kreise und ihre Geldgeber Pläne für ethnische und politische Säuberungen in unserem Land. Sie nannten es „Remigration“. Demokratiefeinde und Menschenverachtung zeigten sich offen und selbstbewusst, so das Bündnis im Aufruf für morgen. Die gesellschaftliche Debatte verroht. Hass und Hetze verfangen in vielen Köpfen. „Aber wir sind mehr. Demokratie lebt von denen, die sich für sie engagieren“, rufen die Unterstützer zur Kundgebung auf.

Ebenfalls um 15 Uhr startet die Demonstration der Jusos, der Jugendorganisation der SPD. Auftakt ist an der am Beginn der Schwarzenbergstraße/Ecke Seehafenbrücke (S-Bahn Harburg Rathaus). Von dort geht es den Schwarzenberg hinauf, durch die Bissingstraße und Heimfeld mit Schlenker zur Friedrich-Ebert-Halle.

Die Polizei rät allen Anwohner rund um die Ebert-Halle, morgen ihren Perso mit sich zu führen, um bei etwaigen Kontrollen ungehindert zu ihrer Wohnung zu gelangen.

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