Mehrere tausend Menschen demonstrieren gegen Hass, Ausgrenzung und die AfD in Harburg

Harburg-Heimfeld. Mehr als 3.000 Menschen haben heute in der Umgegend der Friedrich-Ebert-Halle in Heimfeld gegen einen Auftritt des AfD-Chefs Tino Chrupalla in der Halle protestiert. Im Rahmen zweier Kundgebungen und zwei Demonstrationen wandten sie sich gegen Hass, Ausgrenzung und Demokratiefeindlichkeit, was sie der AfD und besonders Chrupalla vorwarfen. Laut Veranstalter waren 3.500 Teilnehmer bei der Kundgebung und weitere 1.500 auf der Demonstration der Studierendenvertretungen.
Breites Bündnis hatte zu Kundgebungen aufgerufen
Aufgerufen hatten zum einen das Harburger Bündnis „Einig gegen Rechts“, das „Harburger Bündnis für Demokratie und Zusammenleben in Vielfalt“ und auch die Band „Revolverheld“. Schüler, Lehrer, Eltern des Friedrich-Ebert-Gymnasiums und viele weitere Freiwillige hatten am Sonnabend die Ebert-Halle und die Schule mit zahlreichen Transparenten gegen die AfD-Veranstaltung geschmückt (besser-im-blick berichtete: AfD in der Ebert-Halle: Eine Schule macht mobil gegen den Hass). Aus den Fenstern hingen der Wohnungen im Umfeld der Ebert-Halle und des Kundgebungsortes ebenfalls viele Transparente.
Vor der St. Paulus-Kirche am S-Bahnhof Heimfeld fand die Kundgebungen des „Harburger Bündnis für Demokratie und Zusammenleben in Vielfalt“ unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt. Harburg steht zusammen“ statt. Außer der Klezmer Musik der Lola-Band und der Band Kosmopolka sprachen auch viele Redner zu den Teilnehmern.
Darunter waren die Pröpstin Carolyn Decke, Wolfgang Brandt, Vorsitzender des DGB Harburg, Özlem Nas, Stellvertretende Vorsitzende Schura – Rat Islamischer Gemeinschaften in Hamburg, Bezirksversammlungsvorsitzender Holger Böhm, Maja Meiser von den Omas gegen Rechts und ein Vertreter der Schüler*innenvertretung des Friedrich-Ebert-Gymnasiums. Moderiert wurde die Veranstaltung von Lena Çoban vom Interreligiöser Dialog Harburg.

Aufruf demokratisch wählen zu gehen
Die Rednerinnen und Redner waren sich einig darin, dass es notwendig sei, sich einem erstarkenden Faschismus entgegenzustellen. Demokratisch wählen zu gehen und im Alltag gegen Rassismus und Demokratieverachtung einzutreten.
„Es tat gut, diese vielen kreativen, fröhlichen, engagierten Harburgerinnen und Harburger zu erleben, die mit Kind und Kegel, selbstgebastelten Plakaten, Sprechchören „Nazis raus aus unserer Stadt“ das vielfältige und bunte Harburg gefeiert haben“, hieß von Ines Vogel aus dem Orga-Team. „Sie haben Gesicht gezeigt, gegen Hass und Hetze der AfD.“
Derweil verfolgten in der Ebert-Halle ca. 1.000 Besucher die Reden von Chrupalla und Hamburgs AfD-Vorsitzendem Dirk Nockemann. Am Rande der Kundgebungen gab es Rangeleien seitens einiger Teilnehmer mit der Polizei, bei denen auch Wasserwerfer eingesetzt wurden. Im Vorfeld gab es 18 Festnahmen.