So wird das nichts: Beach Club unter Wasser

Harburg. Was ist denn nun mit dem Beach Club? Im Frühjahr 2024 sollte es eigentlich wieder einen Hot Spot zum Chillen im Binnenhafen geben. Nach knapp zehnjähriger Pause und an einem neuen Ort, ein paar Schritte weiter östlich, aber mit direktem Blick auf die untergehende Sonne. Das Interessenbekundungsverfahren wirkte auf den ersten Blick genauso, wie es hieß: kompliziert, bürokratisch und nicht gerade maßgeschneidert. Immerhin fand sich tatsächlich ein Betreiber, den auch die Tatsache nicht störte, dass er selbst für Strom- und Wasseranschluss sorgen musste.
Es wurde Sommer, am Treidelweg tat sich aber nichts. Bald hieß es, es müssten noch Details geklärt werden. Wochen später versprach das Bezirksamt, dass es alles tun wolle, um den Beach Club noch in 2024 zu eröffnen.
Auch daraus wurde nichts. Immerhin tat sich aber auf dem Beach-Club-Areal am Treidelweg etwas: Da wo in wenigen Wochen gechillt werden sollte, bildete sich eine kleine Pfütze, die, statt wieder zu verschwinden, immer größer wurde. Und dann musste ein für das Projekt Verantwortlicher kleinlaut zugeben: „Harburg, wir haben ein Problem!“ Früher, als es noch die marode, mehr als hundert Jahre alte Kaimauer gab, versickerte das Wasser vom Treidelweg einfach durchs Gemäuer.
Die sanierte Kaimauer indes ist fugendicht. Da sickert nichts mehr. Und mit Pfütze kann man keinen Beach Club betreiben. Das erkannte auch der mutige Betreiber, der sich von den Bedingungen des Interessenbekundungsverfahrens nicht hatte abschrecken lassen und er zog die Reißleine. So gibt es aktuell keinen Betreiber, der irgendwann mal einen neuen Harburger Beach Club eröffnen könnte.
„Jetzt reicht’s“, sagte Neu-Bezirksabgeordneter Thore Bliefernicht (CDU). Er erinnert sich noch an den alten Veritas Beach Club, das sei ein Projekt mit Legendenstatus geworden. Seine Freunde und er hätten da manchen Abend verbracht und seien am nächsten Morgen mit Katerstimmung aufgewacht. Bliefernicht: „Harburg braucht wieder ein kulturelles Vollsortiment. Ich will, dass auch die Leute in Buchholz sagen: Hey, lasst uns in den Beach Club nach Harburg fahren.“
Bliefernicht junior hat deshalb einen Antrag für die Bezirksversammlung geschrieben, mit dem das Bezirksamt um Auskunft gebeten wird: 1. Wann werden die Baumaßnahmen zur Ertüchtigung der Entwässerung am Treidelweg beginnen? 2. Mit welchen Betreibern besteht aktuell Kontakt um das Projekt Beachclub zu realisieren? und 3. Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden und in welchem Rahmen wäre es möglich, einen provisorischen Beachclub noch im Sommer 2025 als Interimslösung zu realisieren?
Und siehe da: Thore Bliefernichts Antrag wurde einstimmig beschlossen.