So haben Harburg Stadt & Land gewählt

Harburg Stadt & Land. Die Bundestagswahl ist gelaufen. und es ist klar: Die CDU ist, auch wenn sie die 30 Prozent-Marke nicht geknackt hat – von den Wählerinnen und Wählern mit der Regierungsbildung beauftragt worden. Die AfD hat die prognonostizierten 20 Prozent geschafft – aber mit ihr möchte niemand regieren. SPD und Grüne haben verloren und die Lindner-FDP ist für ihr Schmierentheater bei der Auflösung der Ampel aus dem Bundestag geflogen. Das BSW hat mit Wagenknecht als Namensgeberin und Zugpferd den Einzug in den Bundestag ebenfalls nicht geschafft.
Die Linke schließlich hat das größte Comeback des Wahlkampfes hingelegt: Von rund 3 Prozent Tiefstand haben sich die Genossen auf 8,8 Prozent hoch gekämpft. Offensichtlich erholt von der Parteispaltung und befreit von Wagenknecht haben sie mit ihrem Spitzenduo an neuem Schwung und Attraktivität besonders unter den jungen Wählerinnen und Wählern gewonnen.

Wie hat Harburg gewählt?
Im Bezirk Harburg ist die SPD zwar – wie in gesamt Hamburg – stärkste Partei, musste aber kräftig Federn lassen. Nur noch 23,6 Prozent der Wähler gaben ihr ihre Zweitstimme. Fast 10 Prozent weniger als 2021. Dicht auf den Fersen folgt die CDU mit 20 Prozent. Auch hier hat die Linke mit 13,6 Prozent ein gutes Ergebnis eingefahren. Über dem Hamburg-Schnitt von knapp 11 Prozent liegt die AfD in Harburg. Die hiesigen 17,4 Prozent sind nicht zuletzt Hausbruch geschuldet, wo die Partei mit 25,3 Prozent der Erststimmen vorne liegt.
Die Grünen erringen 13,3 Prozent, die FDP bricht um 6,4 Punkte auf 3,4 Prozent ein und das BSW erringt hier immerhin 5,2 Prozent
Bei den Wahlkreiskandidaten hat sich Mandatsinhaber Metin Hakverdi mit 32,3 Prozent gegen Newcomerin Clara-Sophie Groß von der CDU (20,9 Prozent) durchgesetzt. Auch er musste Federn lassen und verlor im Vergleich zur vorigen Wahl 7,4 Prozent, während Groß mit einem Plus von 4,3 Prozent einen Achtungserfolg einfahren konnte.
Eines steht auch schon fest: Hakverdi wird auch in den Bundestag einziehen, er scheitert nicht am neuen Wahlrecht, das Direktkandidaten, auch wenn sie ihren Wahlkreis gewonnen haben, eventuell den Einzug verwehrt. Mit 74,8 Prozent lag die Wahlbeteiligung deutlich unter dem Hamburger Schnitt von 80,8 Prozent.
Vorl. Ergebnis:
SPD: 23,6% (-9,9%)
CDU: 20,0% (+4,1%)
AfD: 17,4% (+9,2%)
GRÜNE: 13,2% (-5,1%)
LINKE: 13,6% (+7,7%)
BSW: 5,2%
FDP: 3,4% (-6,4%)
Alle Ergebnisse aus Harburg hier.
Der Landkreis
Etwas anders sieht es im Landkreis Harburg aus. Dort hat sich die CDU-Herausforderung Dr. Cornell-Anette Babendererde mit 33,2 Prozent gegen Mandatsinhaberin Svenja Stadler von der SPD (26,3 Prozent) durchgesetzt. Auch bei den Zweitstimmen hat die SPD ihre Führung aus der vergangenen Wahl eingebüßt und 8,6 Prozent der Stimmen verloren und kommt nur noch auf 20,5 Prozent. Die CDU konnte sich dagegen um 5,6 Prozentpunkte steigern und kommt auf 30,4 Prozent. Drittstärkste Kraft ist die AfD mit 18,8 Prozent und einem Plus von 9,6 Punkten.
Dahinter folgen die Grünen mit 12,9 Prozent. Die Linke erhält 7,1 Prozent und FDP und BSW sind auch im Landkreis draußen.
Die Wahlbeteiligung im Landkreis lag bei stattlichen 86,4 Prozent.
Vorl- Ergebnis
CDU: 30,4% (+5,6%)
SPD: 20,5% (-8,6%)
AfD: 16,8% /+9,6%)
GRÜNE: 12,9% -3,8%)
Linke: 7,1% +4,1%)
FDP: 4,9% (-7,8%)
BSW:3,6%