Wirtschaftsverein lud zum Jahresauftakt

Harburg. Rund 100 Besucher kamen am Montag zur Jahresauftaktveranstaltung des Wirtschaftsvereins für den Hamburger Süden ins Privathotel Lindtner nach Heimfeld. Die Vorsitzende Franziska Wedemann begrüßte die Gäste und den Referenten des Abends, Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel. Er sprach zu den Perspektiven der Kapitalmärkte in dem anstehenden Jahr.
Mumm griff das Schlagwort der Zeitenwende auf. Die Ausgangslage war, wie bei anderen in diesen Tagen auch, für ihn geprägt von der Zinswende in den USA, dem Ukrainekrieg in Europa und der Coronapolitik in China. Darauf basierend war seine Aussicht auf das Jahr überraschend gar nicht so negativ.

Für das kommende Jahr erwarte er ein Nullwachstum. Man habe aber in Deutschland die Chance auf eine steigende Dynamik. Beruhigen konnte Mumm bezüglich der Gasreserven. Es gebe eine unterdurchschnittliche Nachfrage und „die Gaslager sind gut gefüllt.“ Das sei vor einigen Monaten so noch nicht abschätzbar gewesen und im kommenden Jahr sei eine Gasmangellage wohl vermeidbar. Allerdings müsse man in den kommenden Monaten weiter mit erhöhten Gaspreisen rechnen.
Hoffnung machte er in Sachen Inflation. Die werde perspektivisch fallen. Das sei schon Ende des vergangenen Jahres so gewesen. Das gebe der Konjunktur wieder Aufschwung. Aufgrund dessen seien die Kapitalmärkte mit umgekehrten, positiven, Vorzeichen ins neue Jahr gestartet. Der DAX steige schon seit Oktober vergangenen Jahres. Aber: „Der gute Verlauf Anfang des Jahres war etwas zu viel des guten“, so Mumm. Er erwarte jetzt erst einmal eine Konsolidierung.
Sein Resümee: Die Welt sortiere sich neu. Die Zeitenwenden brächten Chancen mit sich. Aspekte wie Digitalisierung, Dekarbonisierung und der demographische Wandel seien hier wichtig.