Knöllchen-Hochburg Grumbrechtstraße
Harburg. In der Grumbrechtstraße ist die Chance besonders groß, ein Knöllchen wegen Falschparkens zu kassieren. In keiner Straße im Bezirk Harburg sind zwischen Dezember 2019 und November 2024 mehr Bußgelder verhängt worden – insgesamt waren es 1386 Fälle. In der Folge bezahlten die Sünder zusammen 46.630 Euro an die Stadtkasse und in Flensburg wurden 290 Punkte verteilt.
Diese Zahlen sind jetzt zum ersten Mal veröffentlicht worden, nachdem sowohl die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende als auch die Innenbehörde sie jahrelang unter Verschluss gehalten haben. Es ist der Hartnäckigkeit der Journalisten von „Nahverkehr Hamburg“, dem Nachrichtenportal für nachhaltige Mobilität zu verdanken, dass die Statistiken jetzt freigegeben worden sind.
Die Hitliste basiert zunächst nur auf den Fällen, in denen Privatleute über eine entsprechende App Falschparker anzeigen können. Inzwischen sind die Listen aber durch offizielle Zahlen der Behörden ergänzt worden.
Die Grumbrechtstraße ist in dieser Statistik nicht nur Harburger Spitzenreiter, in der Hamburger Hitliste der bußgeldgefährdeten Straßen belegt sie einen achtbaren achten Platz. Ganz vorn sind dort das Goldbekufer und der Wiesendamm zu finden.
Zurück nach Harburg: Hinter der Grumbrechtstraße hat auch Am Exerzierplatz die 1000er-Grenze (Fälle seit Dezember 2019) überschritten. Dahinter folgen die Friedrich-Naumann-Straße, Bremer Straße, Winsener Straße, Nobléestraße und Woellmerstraße. Geahndet wurde vor allem das Parken auf dem Gehweg (27,8 Prozent) und Parken im absoluten Halteverbot (8,9).
„Nahverkehr Hamburg“ hatte sich allerdings aus einem anderen Grund für die Zahlen interessiert. Immer wieder werden nämlich Busspuren und Bushaltestellen missbraucht, um ein Auto „mal kurz“ oder eben auch länger abzustellen. Am Harburger Ring ist das täglich zu beobachten. Auf Basis der jetzt vorliegenden Daten, so hofft „Nahverkehr Hamburg“, können Haltestelle und Busspuren so umgeplant werden, dass das Falschparken erschwert wird. (AG)