Emotionale Momente beim Wirtschaftsabend
Harburg. Es gibt Momente, da sind die Festredner nicht die wichtigsten Personen auf einem Event. Auch nicht Vorsitzende, Senatoren oder Abgeordnete, auch nicht Wirtschaftskapitäne. So einen Moment gab es am Freitag auf dem Wirtschaftsabend des Wirtschaftsvereins im Privathotel Lindtner. Denn die gute Seele des Vereins, Geschäftsführerin Uta Rade, wurde nach rund 25 Jahren Wirkens für den Verein im Beisein der rund 300 Gäste in den Ruhestand verabschiedet. Im Februar kommenden Jahres ist es so weit.
Emotionale Momente und große Gefühle
„Sie müssen alle ganz tapfer sein“, begann die Vorsitzende Franziska Wedemann diesen Teil des Abends. „Heute“, wandte sie sich an Uta Rade, „stehst du im Mittelpunkt. Heute feiern wir dich.“ Und so ließ sie die vergangenen 25 Jahre Revue passieren. „Du warst das Herz unseres Vereins“, so ihr Resümee.
Anschließend überreichte sie Uta Rade Geschenke. Ein Fotobuch war dabei und eine digitale Glückwunschkarte. Auch eine Reise in die USA zu ihrer Tochter Maira Walters war dabei, die zusammen mit Uta Rades Schwester Birgit Sommer angereist war. Und schließlich eine Ehrenmitgliedschaft im Wirtschaftsverein.
Eine sichtlich gerührte Uta Rade war es, die am Ende zu den Gästen sprach. Damals, so erinnerte sie sich, habe es zehn Veranstaltungen im Jahr gegeben. Heute seien es viel mehr. „In all den Jahren haben mir die Begegnungen mit Ihnen am meisten Freude bereitet“, sagte sie den Anwesenden zum Abschied.
Die Standing Ovations am Ende zeigten, mit welchem Respekt und mit welch einer Zuneigung die Mitglieder des Vereins ihrer langjährigen Geschäftsführerin gegenübertreten. Ihre Nachfolgerin ist schon allen bekannt: Natascha Muthreja, bisher Uta Rades Stellvertreterin.
"Wir haben eine Wohnungskrise"
Anschließend kam dann der Festredner zum Zuge. Rolf Buch, der CEO des Wohnungsunternehmens Vonovia, sprach zur Lage am Wohnungsmarkt und über den Bau neuer Wohnungen. „Wir haben eine Wohnungskrise“, stellte er gleich zu Beginn fest. Man brauche Wohnungen im bezahlbaren Preissegment, knapp über den sozialen Kunden. Und trotz der Wohnungsnot seien die Zahlen genehmigter Wohnungen rückläufig.
„Die soziale Frage, die damit verbunden ist, ist dramatisch“, sagte Buch. Vonovia sei nicht gegen Regulierung. Aber der Markt sei überreguliert. Resultat sei, dass die Mietpreisbremse so gut wie nicht beachtet werde, Wohnungen illegal zu mehr Miete untervermietet würden und Wohnungen als „möbliert“ angeboten würde, die es eigentlich nicht seien. „Der Markt findet seinen Weg.“
Gemütliches Get Together im Anschluss
Anschließend ließen es sich die Gäste bei einem Drei-Gänge-Menü schmecken. Danach ging es zum gemütlichen Teil ins Foyer und an die Bar.
Gekommen waren unter anderem Hamburgs Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard, der SPD-Bundestagsabgeordnete aus Harburg, Metin Hakverdi, von der Sparkasse Harburg-Buxtehude waren der Vorstandsvorsitzende Andreas Sommer sowie sein Stellvertreter Frederik Schröder da. Auch Michael Armbrecht, Präsident des HTB, war ebenso zum Wirtschaftsabend gekommen wie der 1. Patron der Harburger Schützengilde Ingo Mönke, Christoph Birkel vom Tempowerk, Antonia Marmon von Harburg Marketing, die Bürgerschaftsabgeordneten Birgit Stöver (CDU) und Claudia Loss und Sören Schumacher (beide SPD) mit ihrem Fraktionsvorsitzenden Dirk Kienscherf. Prof. Dr. Rainer Maria Weiss und Thorsten Römer vom Harburger Stadtmuseum waren da und der Präsident der TUHH, Prof. Dr. Andreas Timm-Giel. Wer selbstredend nicht fehlen durfte, war Jochen Winand, Ehrenvorsitzender des Wirtschaftsvereins.