Harburg. Ihre Familie - Tochter Birgit und Schwiegersohn Enno und die Enkelkinder - sowie die CDU Harburg und der Heimfelder Schützenverein von 1890 trauern um Helga Stöver. Die langjährige und bekannte Harburger Politikerin war am Montag im Alter von 76 Jahren gestorben.
Vor Kurzem war Helga Stöver nach 25 Jahren aus der Harburger Bezirksversammlung aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden. Dort hatte die Heimfelderin mit ihrer Art und Weise den „Jungen Wilden“ ihrer Fraktion andere Wege als die Kommunikation über digitale Medien vorgelebt. Ganz klassisch bevorzugte und suchte sie das Gespräch – nein: den Klönschnack – mit den Menschen vor Ort von Angesicht zu Angesicht.
Und mit diesen Klönschnacks kamen die Menschen mir ihren Problemen zu ihr – und sie nahm sie ernst. Ganz egal, wie groß oder klein die Sorgen waren.
Politisch begann die Laufbahn der in Frankenheim/Rhön geborene Fremdsprachenkorrespondentin in den 1990er Jahren im Büro des damaligen Bundestagsabgeordneten und Bundesverteidigungsministers Volker Rühe. Vor 25 Jahren wurde sie eine der wenigen weiblichen Abgeordneten der CDU in der Bezirksversammlung – und brachte sich von Beginn an mit deutlicher Meinung ein.
2001 sorgte Helga Stöver für bis dato noch nie dagewesenes: Sie „wagte“ es, gegen den mächtigen CDU-Boss Ralf-Dieter Fischer aus Neugraben um den ersten Platz auf der Bezirksliste zu kandidieren. Nein: Mit Unterstützung einiger Parteifreunde von nördlich der Elbe kickte sie „RaDiFi“ gar ganz von der Liste herunter. Daraus resultierte eine Jahrzehnte währende innerparteiliche Fehde zwischen den beiden, die oftmals der CDU richtig im Weg stand. Denn immerhin ist Helga Stövers Ortsverein Harburg-Mitte der größte der CDU im Bezirk.
„Ich bin tief erschüttert über diese Nachricht“, sagte ein sichtlich getroffener Uwe Schneider, Vorsitzender der Harburger CDU. „Helga Stöver hat in der Harburger Politik viel bewirkt und war im Stadtteil sehr bekannt. Wir sind in Gedanken bei der Familie. Die CDU und die Harburger Politik verlieren eine streitbare Kollegin, die sich immer für die Sache eingesetzt hat“.
Aber auch außerhalb der Politik engagierte sich Helga Stöver für ihre Mitmenschen. So im Heimfelder Schützenverein von 1890, wo sie ebenfalls mehr als 25 Jahre lang Mitglied war. Noch vor einem halben Jahr auf dem Vogelschießen wurde sie für diese Treue vom Verein geehrt.
„Helga hat sich immer für den Verein eingesetzt und wir konnten uns immer auf sie und auf ihre Hilfe verlassen. Sie wird den Heimfelder Schützen sehr fehlen. Wir trauern mit ihrer Familie und sind in Gedanken bei ihr“, sagte der 1. Vorsitzende der Heimfelder Schützen, René Lünsmann-Soltau.
Durch ihre direkte Art animierte Helga Stöver auch ihre Tochter Birgit, in die Politik zu gehen: Sie ist heute Bürgerschaftsabgeordnete – natürlich ebenfalls für die CDU. Die Trauerfeier wird im engsten Familienkreis stattfinden.
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