Harburg. Auf der Rückfahrt vom Spiel gegen den 1. FC Heidenheim am Samstag randalierten Fans des HSV in einem ICE und richteten erhebliche Sachschäden an. Es wurden unter anderem Fenster- und Türscheiben zerstört, Lautsprecher aus der Deckenverkleidung gerissen, Polsterungen an einem Sitz sowie teilweise ein WC-Raum beschädigt. Auch Nothämmer wurden von den Randalierern aus der Halterung gerissen und entwendet und mehrere Waggons verdreckt. Wie hoch der entstandene Schaden ist, steht noch nicht fest.
Die Verkehrsleitung der Deutschen Bahn in Hannover hatte gegen 22:30 Uhr die Bundepolizei in Hamburg über die Randalierer informiert, als der ICE kurz vor Harburg war. Der ICE sollte daraufhin ohne Halt zum Hauptbahnhof durchfahren, wo rund 70 Bundes- und Landespolizisten die Randalierer empfangen sollten. Dabei kam es zu einer Panne und der ICE hielt doch schon in Harburg.
Dort konnten schon viele Fans den Zug verlassen, ehe die herbeigeeilten Beamten ihre Maßnahmen durchführen konnten. Rund 60 Fußballanhänger des HSV wurden in Begleitung der Polizeibeamten mit einer S-Bahn zum Hauptbahnhof gebracht. Zur Ergreifung der Täter sollen nun auch die Aufzeichnungen von Überwachungskameras hinzugezogen werden.
Es ist der zweite Vorfall innerhalb kurzer Zeit. Schon am 2. Februar hatten HSV-Fans auf der Rückreise vom Auswärtsspiel gegen den DSC Arminia Bielefeld in einem Metronom randaliert und auch hier erhebliche Sachschäden angerichtet. „Offensichtlich haben sich einige Fußballstörer des Hamburger SV auf die seit Jahren publizierte Aussage der Bundespolizei ‚Wer auf der Fahrt zum Fußballspiel randaliert, sieht das Spiel nicht‘ eingestellt und randalieren nunmehr auf der Rückfahrt kurz vor dem Erreichen des Zielbahnhofs in entsprechenden Zügen“, heißt es von Seiten der Polizei. „Die Bundespolizeiinspektion Hamburg hat und wird sich auch zukünftig personell auf diese "neue" Situation bei Fußballspielen einstellen und auch alle möglichen strafprozessualen Folgemaßnahmen gegen diese Fußballstörer ausschöpfen“, so die Polizei weiter.