Neu Wulmstorf. „Das muss ich erst einmal emotional verarbeiten“, erklärter ein staunender Tobias Handtke auf die Frage von besser-im-blick, was er zu seinem Wahlergebnis als Bürgermeister von Neu Wulmstorf sagt. Es war kurz nachdem die ersten Ergebnisse veröffentlicht worden waren und der Sozialdemokrat mit über 76 Prozent schon deutlich in Führung lag. Handtke war der strahlende Sieger des gestrigen Wahltags im Landkreis Harburg. Ähnlich hatte es nur die parteilose Katja Oldenburg-Schmidt in Buxtehude gemacht, die mit rund 66 Prozent, und damit noch einmal rund sieben Prozent mehr als 2014, ihre beiden Herausforderer in die Schranken wies.
Bei beiden kam das herausragende Wahlergebnis nicht überraschend. Beide sind in ihren Orten fest verankert, präsent, kümmern sich. Handtke hat es als Sozialdemokrat in Neu Wulmstorf geschafft, zusammen mit anderen ein Netzwerk zu schaffen, in dem durchaus auch Vereine und Organisationen sind, die nicht unbedingt als Sozenfans gelten.
Heidelauf und vieles mehr – Tobias Handtke ist bekannt im Ort und das hat auch auf das Gemeinderatsergebnis der SPD abgefärbt, die noch einmal zulegen konnte und nun fast 44 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte, während die CDU nur auf knapp 22 Prozent kam.
Andere hatten nicht so viel Glück und mussten fast bis zur letzten Stimme bangen. So Buchholz Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse. Der übersprang erst auf den letzten Zentimetern die 50-Prozent-Marke und kam so um eine Stichwahl drum rum.
Anders in Seevetal, Tostedt und Elbmarsch, Hier wird es Stichwahlen geben. So tritt in Seevetal CDU-Kandidatin Emily Weede gegen ihren SPD-Herausforderer Manfred Eertmoed an. Der hatte sich in einem zeitweise knappen Rennen um Platz zwei gegen Timo Röntsch von den Freien Wählern durchgesetzt. In Tostedt werden sich Dr. Peter Dörsam (parteilos) und Rolf Aldag (CDU) zum Duell einfinden. Und in Elbmarsch gibt es eine rot-grüne Stichwahl zwischen Kathrin Bokey (SPD) und Malte Krafft (Grüne).
In anderen Gemeinden hatten sich die amtierenden Bürgermeister durchgesetzt. So bleibt Heiner Albers Samtgemeindebürgermeister in Hollenstedt und Dirk Seidler verteidigte sein Amt in Rosengarten.
Die Wahlbeteiligung lag bei den Bürgermeisterwahlen bei jeweils um die 60 Prozent.
Bei den Kreistagswahlen setzte sich die CDU deutlich mit 32,3 Prozent gegen SPD (24,1 Prozent) und die Grünen (19,4 Prozent), die mit 5,5 Prozent den größten Zuwachs verbuchen konnten, durch. Die AfD verlor hier wie auch in den Gemeinderäten deutlich an Zuspruch (-4,8 Prozent) und kommt nur noch auf 5 Prozent.
Die Querdenker-Partei dieBasis ist mit einem Prozent mit einem Sitz vertreten. Auch hier lag die Wahlbeteiligung bei 59,5 Prozent.
Auch bei den Gemeinderatswahlen lag die CDU in den meisten Fällen teils deutlich vor SPD und/oder den Grünen. Lediglich in Neu Wulmstorf und auch in Elbmarsch konnten die Sozialdemokraten mehr Stimmen als ihre Konservativen Gegner auf sich vereinen.
In Buxtehude liegen CDU, SPD und die Grünen eng beieinander. An Sitzzahl sind CDU und SPD gleich im Rat (jeweils 11). Die Grünen kommen auf 9.
In Jork holte die CDU 27,21 Prozent und 8 Sitze im Gemeinderat. Demgegenüber müssen sich die SPD mit 16,21 Prozent und fünf Sitzen und die Grünen mit 14,26 Prozent und vier Sitzen begnügen.
Prozentual musste sich in Jork der Bürgerverein nur knapp der CDU geschlagen geben. Knappe 0,1 Prozent trennten die beiden am Schluss. Sitze hat der Bürgerverein allerdings ebenfalls acht.
Hier die Ergebnisse: Kommunalwahlen: Bürgermeister & Räte - so wurde gewählt